Gefühle ausblenden auf eigene Gefahr / Ignore Your True Feelings at your Own Peril
Regie: Miranda Siegel
| Deutschland 2024 | 16 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Eine junge Frau durchlebt eine seelische Krise. Ihr Körper regiert darauf mit unkontrolliertem Erbrechen. Mit der Handykamera dokumentiert sie ihre Suche nach Wegen, diese bipolare Episode zu überwinden.
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Regiekommentar
Im Herbst erlebte ich unerwartet eine bipolare Episode. Schon mein ganzes Leben lang musste ich notgedrungen mit dieser Behinderung umgehen, aber dieses Mal war anders. Im Alltagsstress nahm ich die Episode zunächst nicht besonders ernst. Doch es ist gefährlich, seine gesundheitliche Realität derart zu ignorieren. Mein Körper bemerkte diese Spannung sofort und rebellierte.
Eine Stressreaktion, mit der ich schon lange zu kämpfen habe, ist unwillkürliches Erbrechen, und dieses alte Symptom tauchte jetzt wieder auf. Bald erbrach ich fast jeden Morgen Galle. Irgendwann begann ich, alles mit meinem iPhone 7 zu dokumentieren. Es war die seltene Gelegenheit, meinen Kampf sichtbar zu machen: Bipolarität ist unsichtbar, Erbrechen hingegen nicht.
GEFÜHLE AUSBLENDEN AUF EIGENE GEFAHR begleitet mich während meines Klinikaufenthalts und meiner ambulanten Behandlung im Anschluss daran. Am Ende dieser Krise stand die Entscheidung, anders zu leben und meine Gefühle nicht länger auszublenden.
Regie-Biographie
Miranda Siegel
Sie ist eine US-amerikanisch-ungarische Filmemacherin und Übersetzerin und lebt in Berlin. Sie hat Filmproduktion beim Catalyst Institute in Berlin studiert und arbeitete jahrelang als Kulturredakteurin für „New York Magazine“ und „Vulture“.