THE MEMORY OF JUSTICE
Regie: Marcel Ophüls | Vereinigtes Königreich, Deutschland, USA, Frankreich 1976 | 278 Min. | Dt., Engl., Fr.
In einem Mosaik aus Wochenschau-Material und zahlreichen Interviews macht sich Marcel Ophüls auf eine „filmische Wahrheitssuche nach den Wurzeln des Totalitarismus“. Er trifft Ankläger und Angeklagte der Nürnberger Prozesse, darunter hochrangige NS- Kriegsverbrecher wie Karl Dönitz und Albert Speer oder den wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu lebenslanger Haft verurteilten Medizin-Professor Gerhard Rose. Faktenreich stellt der Film den historischen Prozess in Beziehung zur deutschen Gegenwart Mitte der 1970er-Jahre – und zu den Kriegen in Vietnam und Algerien. Ein „Meisterwerk der Kunst und des Gewissens“ (Time Magazine), das um die Frage kreist: Was hat Nürnberg bewirkt?
Regie-Biographie

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Marcel Ophüls
1927 in Frankfurt/Main geboren und mit seinem berühmten Vater Max erst nach Frankreich, dann nach Hollywood geflohen, drehte Marcel Ophüls nach seinem Studium an der University of California und an der Sorbonne in Paris zunächst Spielfilme. Ab Mitte der 1960er Jahre wandte er sich dann dem Dokumentarfilm zu und machte in diesem Genre Weltkarriere, z.B. mit HAUS NEBENAN – CHRONIK EINER FRANZÖSISCHEN STADT IM KRIEGE (1969) und natürlich dem Oscar®-prämierten HOTEL TERMINUS – LEBEN UND ZEIT DES KLAUS BARBIE (1988). Marcel Ophüls starb am 24. Mai 2025.

