Saarbrücken à la carte

Das Buch befasst sich auf mehr als 360 farbigen Seiten und anhand zahlreicher Fotos die herausragende Kulinarik in Saarbrücken und im Saarland.

Die Geschichte der Genussregion Saarland

LHS/Verlag Perlenschnur

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Gutes Essen und Trinken – dafür sind Saarbrücken und das Saarland bekannt. Keine Stadt vergleichbarer Größe in Deutschland bietet ihren Menschen eine so reiche gastronomische Vielfalt vom Bistro bis zum Gourmet-Tempel und eine so stolze Landschaft an Sterne-Köchen wie Saarbrücken - nicht einmal große Metropolen.

Mit „Saarbrücken à la carte – Die Geschichte der Genussregion Saarland“ legt das Stadtarchiv Saarbrücken den zweiten Band seiner 2010 begonnenen Veröffentlichungsreihe vor.

Die neue Publikation erklärt, warum gerade im Saarland die besten Köche der Welt zu Hause sind und kulinarische Kompetenz zur Tradition gehört. 

Gründe für den Erfolg

Erstmals wird die Entstehung dieser herausragenden kulinarischen Kompetenz analysiert, dargestellt und wie sie historisch gewachsen ist. Eine Vielzahl von Faktoren wirkte zusammen: die Industrialisierung im 19. Jahrhundert mit ihren kulinarisch herausragenden Hüttenkasinos, die Grenzlage und Nähe zum gastronomisch entwickelten Lothringen und zum Elsass, vor allem aber das Hin- und Hergerissensein der Saar zwischen Deutschland und Frankreich.

Durch die Wirtschaftsunion mit Frankreich bestimmten französische Lebensmittel und französische Weine das Lebensmittelangebot der Saarländer in den 1950er Jahren. Da gab es kleine ASKO-Filialen, in denen eines von zwei Schaufenstern ganz dem französischen Wein vorbehalten war oder die legendäre EDEKA-Filiale in der Saarbrücker Bahnhofstraße mit hunderten von Käsesorten im Angebot.

In dieser Zeit entstanden geschmackliche Prägungen und Präferenzen, etwa die Liebe zur französischen Butter, die auch -nachdem das Saarland 1957 wieder Teil der Bundesrepublik Deutschland- wurde, fortbestanden.  

Kulinarische Kultursynthese und die Demokratisierung der Haute Cuisine

Insbesondere die 1960er und 1970er Jahre sorgten für eine „Demokratisierung“ der Haute Cuisine und einen kulinarischen Kompetenzvorsprung der Saarländer – zu einer Zeit, in der in der Bundesrepublik ein solches Niveau nur in den vornehmsten Häusern zu entsprechenden Luxuspreisen angeboten wurde.

Französische Lebensmittel, Weine und Champagner prägten in den 1960er Jahren den Geschmack der Saarländer, gefördert durch die legendären „Französischen Wochen“. Hinzu kommt die Affinität zum Urlaubsland Frankreich. Dort entwickelten und verfeinerten viele Saarländer ihren Geschmack und ihr Wissen über gutes Essen.

In den 1970er Jahren vollzog sich eine kulinarische Kultursynthese, kreative Köche führten das Beste der französischen und italienischen Küche zusammen und entdeckten die regionale saarländische Küche wieder, die ebenfalls mit Anleihen aus der französischen nachhaltig verfeinert wurde. 

Wein- und Tischkultur

Die Gastronomiegeschichte wird ergänzt durch eine Beschreibung der aktuellen Spitzengastronomie im Saarland mit den besten Köchen der Welt. Auch die ehrwürdige Brautradition an der Saar ist ein Thema, ebenso wie die kleine, aber feine Geschichte des Weinanbaues und Weinhandels, die über das Bundesland Saarland hinausgeht.

Die Weine von der Saar gehörten einst zu den teuersten der Welt, erzielten höhere Preise als edelste Bordeaux-Gewächse und sollen als französische Weine auf der „Titanic“ serviert worden sein. Heute erleben diese Lagen eine Renaissance und gehören zu den Weinen mit Weltklasse-Format.

Mit Villeroy & Boch steht zudem eine Wiege der Tischkultur im Saarland. Ihre stolze Tradition wie auch die Geschichte der Glas- und Keramikproduktion an der Saar runden die Publikation ab. 

Weitere Informationen

Herausgegeben von Hans-Christian Herrmann im Auftrag der Landeshauptstadt Saarbrücken, Saarbrücken 2012, ISBN 978-3-9810696-5-5, 361 Seiten komplett in Farbe mit mehr als 300 Abbildungen.

Preis: 37,90 Euro      

Das Buch ist erhältlich im Buchhandel und über den Verlag Perlenschnur unter www.verlag-perlenschnur.de

Zu den Autoren zählen Hans-Christian Herrmann, Holger Gettmann, Birgit Grauvogel, Eva Kell, Frank Roeder, Roland Schmitt, Ester Schneider und Hans-Walter Herrmann.