Donnerstag, 13. Januar 2022

Frauenbüro veröffentlicht Broschüre zum Thema Schwangerschaftsabbruch

Das Frauenbüro der Landeshauptstadt Saarbrücken hat eine Broschüre zum Thema Schwangerschaftsabbruch veröffentlicht.

Broschüre Schwangerschaftsabbruch - Shutterstock.com/Surfsup

Broschüre Schwangerschaftsabbruch - Shutterstock.com/Surfsup

Broschüre Schwangerschaftsabbruch - Shutterstock.com/Surfsup

Sie informiert über Methoden, Abläufe und Statistiken, ist in gedruckter Form erhältlich und auf der Webseite des Frauenbüros unter www.saarbruecken.de/frauenbuero abrufbar. Daran mitgearbeitet haben gynäkologische Praxen sowie externe Unterstützerinnen und Unterstützer.

Gedruckte Exemplare stellt die Landeshauptstadt kostenlos allen Einrichtungen zur Verfügung, die Beratungsscheine nach einer Schwangerschaftskonfliktberatung ausstellen.

Seriöse und differenzierte Informationen als Hilfe zur Entscheidungsfindung

Die Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt, Katharina Kunze, erklärt: „Ungewollt Schwangere müssen in kurzer Zeit eine sehr wichtige Entscheidung treffen. Dafür brauchen sie seriöse und differenzierte Informationen. Aufgrund von §219a ist es gynäkologischen Fachkräften verboten, ihre eigenen Angebote auf Webseiten oder Flyern zu beschreiben. Mit der Broschüre wollen wir ein Angebot schaffen, damit die Betroffenen in Ruhe abwägen, Argumente und Perspektiven entwickeln und selbstbestimmt und informiert ihren Weg gehen können.“

Kunze: „Gründe für Abbrüche sind sehr persönlich und vielfältig“

Derzeit entscheidet sich jede zweite Schwangere, die eine Beratungsstelle aufsucht, für die Fortsetzung der Schwangerschaft. Die Stellen für Schwangerschaftskonfliktgespräche zeigen im Beratungsgespräch, welche finanzielle, psychosoziale, organisatorische und andere Unterstützung es für die Schwangeren und ihre Familien gibt.

Katharina Kunze hat viel zu Schwangerschaftsabbrüchen recherchiert: „Die Zahl der Abbrüche liegt im Saarland seit zehn Jahren fast konstant bei 1300. Zwei Drittel der Schwangeren sind bereits Mütter und mehr als 70 Prozent sind zwischen 25 und 45 Jahren alt. Die Hälfte der Schwangerschaften kam in Ehen zustande. Die Gründe für die Abbrüche sind sehr persönlich und vielfältig und schwerwiegend. Das Frauenbüro weiß, dass jede Schwangere ihr Recht auf Selbstbestimmung gut informiert und nach Abwägung aller Fakten ausüben will. Dabei hilft die neue Broschüre.“

Nach einigen Reformen und Umbenennungen soll das sogenannte „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche des §219 a Strafgesetzbuch bald von der Ampel-Koalition auf Bundesebene abgeschafft werden.

Frauenbüro der Landeshauptstadt

Weitere Informationen zum Frauenbüro finden Sie hier: