Awareness

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der künstlerischen Vielfalt. Wir möchten ein respektvolles, inklusives und sicheres Umfeld schaffen, in dem sich alle Teilnehmer:innen – unabhängig von ihrer Herkunft, Identität, Funktion oder Perspektive – willkommen und geschützt fühlen können.

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© ffmop

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Wertekodex - Filmfestival Max Ophüls Preis

Wir glauben daran, dass Kunst und Kultur dann am stärksten wirken, wenn sie auf Offenheit, gegenseitiger Achtung und einem solidarischen Miteinander basieren. Deshalb verpflichtet sich das Filmfestival Max Ophüls Preis zu einem klaren Werteverständnis, das Vielfalt fördert, Diskriminierung entgegenwirkt und gemeinsames Erleben auf Augenhöhe möglich macht.

Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung

Alle Teilnehmer:innen des Festivals haben das Recht auf einen respektvollen und diskriminierungsfreien Umgang. Wir dulden keinerlei Benachteiligung oder verletzendes Verhalten aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, ethnischer oder kultureller Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung, Nationalität, Behinderung, sozialem Hintergrund, Alter oder äußerem Erscheinungsbild.
Unser Festival positioniert sich ausdrücklich gegen alle Formen von Sexismus, Rassismus, Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Ableismus, Altersdiskriminierung und jede weitere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Wir erkennen auch die Bedeutung intersektionaler Perspektiven an – also das Zusammenspiel mehrerer Diskriminierungsformen, das Menschen auf komplexe Weise benachteiligen kann.

Kein Raum für Faschismus und Hasssymbole

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist ein Ort des demokratischen Austauschs, der klaren Haltung und des bewussten Umgangs mit gesellschaftlicher Verantwortung. Deshalb gilt bei uns: Es gibt keinen Platz für Faschismus, extremistische Ideologien oder die Verherrlichung menschenverachtender Weltanschauungen. Personen, die faschistische, rassistische oder andere diskriminierende Symbole oder Botschaften – etwa auf Kleidung, Tattoos oder Flaggen – sichtbar zur Schau stellen, werden konsequent vom Festival ausgeschlossen. Gleiches gilt für Personen, die entsprechende Ideologien vertreten, verbreiten oder danach handeln.

Zustimmung zählt – Konsens ist unverzichtbar

Grenzen sind individuell und nicht verhandelbar. Wir erwarten, dass alle Teilnehmer:innen den persönlichen Raum anderer respektieren – in Gesprächen, Begegnungen oder körperlicher Nähe. Dabei gilt: Vielleicht heißt nicht ja. Schweigen heißt nicht ja. Nur ein klares, freiwilliges Ja bedeutet Zustimmung. Konsens muss aktiv eingeholt werden – immer und in jeder Situation. Jede Handlung, die ohne eindeutige Zustimmung erfolgt, stellt eine Grenzverletzung dar.

Kein Raum für Belästigung oder Gewalt

Jede Form von Belästigung, Missbrauch oder Gewalt wird von uns konsequent abgelehnt. Das gilt sowohl für physische als auch für psychische Übergriffe, für verbale oder nonverbale Grenzverletzungen – unabhängig davon, ob diese im direkten Austausch, im digitalen Raum oder in Form von unangemessenem Verhalten bei Veranstaltungen stattfinden. Dazu zählen unter anderem unerwünschte Annäherungen, sexualisierte Sprache oder Handlungen, beleidigende Kommentare, Einschüchterung, Mobbing oder aggressives Verhalten.
Während des Filmfestivals werden Foto-, Ton- und Filmaufzeichnungen angefertigt. Mit der Teilnahme an den Veranstaltungen stimmen Sie der redaktionellen Nutzung und Veröffentlichung der Medienaufzeichnungen im Rahmen der Berichterstattung zu. Jegliches unautorisiertes Aufzeichnen von Personen durch Privatpersonen ohne deren ausdrückliche Zustimmung widerspricht dem Geist unseres Festivals und ist zu unterlassen. Solches Verhalten kann – unabhängig von Absicht oder Kontext – dazu führen, dass betroffene Personen sich unwohl oder unsicher fühlen. Deshalb gilt: Verantwortung tragen immer die Handelnden.

Sprache schafft Wirklichkeit

Wir setzen uns aktiv für eine inklusive Sprache ein – auf der Bühne, in der Kommunikation mit Besucher:innen, im Programmheft oder online. Alle Menschen sollen unabhängig von ihrer Gender-Identität korrekt und respektvoll angesprochen werden. Wir ermutigen alle Beteiligten, sich um geschlechtsneutrale, respektvolle Ausdrucksformen zu bemühen und eigene Sprachgewohnheiten zu reflektieren.

Definitionsmacht: Wir glauben Betroffenen

Wenn Menschen Diskriminierung, Gewalt oder Belästigung erleben, ist ihre Perspektive maßgeblich. Wir stellen Aussagen von betroffenen Personen nicht in Frage, bagatellisieren sie nicht und zwingen sie nicht zur Erklärung oder Rechtfertigung.
Stattdessen hören wir zu, glauben ihnen und unterstützen sie in dem, was sie brauchen. Ziel ist nicht, dass Betroffene sich zurückziehen müssen, sondern dass sie sich sicherer fühlen können und der problematische Vorfall benannt und ernst genommen wird.

Verantwortung und solidarisches Miteinander

Wir betrachten ein wertschätzendes Miteinander als gemeinsame Verantwortung aller Festivalteilnehmer:innen. Es ist unsere kollektive Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der jede:r sich sicher, gehört und respektiert fühlen kann. Das gilt nicht nur für den direkten Kontakt, sondern auch für digitale Räume, in denen Festivalinhalte diskutiert und geteilt werden. Wir laden alle dazu ein, sich aktiv gegen Ausgrenzung, Diskriminierung oder abwertendes Verhalten zu positionieren – sei es durch bewusstes Zuhören, solidarisches Handeln oder durch das Ansprechen und Melden von Vorfällen.

Ausnutzung von Machtpositionen 

Machtmissbrauch entsteht, wenn Personen ihre Position, ihr Ansehen oder ihre soziale Rolle dazu nutzen, Grenzen anderer zu überschreiten, Entscheidungen zu beeinflussen oder Menschen zu kontrollieren und zu manipulieren. Macht kann in vielen Formen auftreten – etwa durch organisatorische Verantwortung, Fachwissen, körperliche oder soziale Überlegenheit, Zugang zu Ressourcen oder durch die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen.
Ein zentraler Bestandteil unserer Awareness-Arbeit ist es, Machtverhältnisse bewusst zu machen und einen verantwortungsvollen, reflektierten Umgang damit zu fördern. Wir erkennen an, dass Macht nie vollständig gleich verteilt ist und dass diese Ungleichheiten Auswirkungen auf das Zusammenleben und -arbeiten haben können.
Ziel unseres Konzepts ist es, Räume zu schaffen, in denen Macht transparent, fair und achtsam ausgeübt wird. Wir fördern eine Kultur, in der Hierarchien kritisch hinterfragt werden dürfen und Betroffene von Machtmissbrauch Unterstützung und Schutz erfahren. Dazu gehören klare Ansprechstrukturen, Sensibilisierung durch Schulungen sowie konsequentes Handeln bei Grenzüberschreitungen und Machtmissbrauch.

Awareness und Umgang mit Vorfällen

Solltest du selbst eine Grenzüberschreitung erleben oder Zeug:in eines problematischen Vorfalls werden, bitten wir dich, dich vertrauensvoll an unser Awareness-Team zu wenden. Alle Anliegen werden sensibel, vertraulich und ernsthaft behandelt. Verstöße gegen diesen Code of Conduct können zum sofortigen Ausschluss von Veranstaltungen oder dem gesamten Festival führen – ohne Rückerstattung. Wir behalten uns vor, darüber hinausgehende Schritte einzuleiten.

Barrierefreiheit und Teilhabe

Wir setzen uns dafür ein, das Filmfestival Max Ophüls Preis so zugänglich wie möglich zu gestalten – räumlich, kommunikativ und strukturell. Wenn du besondere Bedürfnisse hast oder auf Barrieren stößt, melde dich gern bei uns. Wir möchten gemeinsam Lösungen finden, um eine gleichberechtigte Teilnahme zu ermöglichen.

Vier Festivalkinos verfügen über rollstuhlgerechte Ausstattung: in Saarbrücken das CineStar, das Kino achteinhalb und Kulturgut Ost /Sektor Heimat (die Toiletten sind auf der gleichen Ebene und ohne Stufen zu erreichen, aber der DIN-Norm vorgeschriebene Platz samt Wendekreis ist innerhalb der Toiletten leider nicht vorhanden) sowie in Bous das Kino Thalia Lichtspiele. Über unser Ticketsystem können rollstuhlgerechte Plätze im Online-Ticketverkauf gebucht werden. Alle weiteren Informationen dazu werden auf unserer Ticketing-Seite zur Verfügung gestellt. Begleitpersonen haben in Kinovorstellungen freien Eintritt. Pro Rollstuhlplatz gilt freier Eintritt für eine Begleitperson.
Auch der Festivalclub Lolas Bistro sowie das E-Werk, in dem am Samstag die Preisverleihung inklusive Filmparty stattfindet, verfügen über rollstuhlgerechte Zugänge und entsprechende Toilettenanlagen. Durch die Preisverleihung führen Moderator:innen. Unterstützt werden sie von Gebärdendolmetscher:innen.

Das Filmfestival Max Ophüls Preis bietet seinem Publikum jedes Jahr eine Reihe von Filmen aus den Wettbewerben, die mit Audiodeskription für Sehbeeinträchtigte sowie mit spezieller Untertitelung für Hörgeschädigte ausgestattet sind. Das Festival kooperiert wie gewohnt mit dem App-basierten System von „Greta & Starks“. In dem für Sehbeeinträchtigte und Hörgeschädigte konzipierten System werden die entsprechenden Titel eigens für die Dauer des Festivals angelegt. Nach Download und Installation der App auf Smartphone oder Tablet (Android oder iOS) können die Dienste bequem in jedem beliebigen Kino, in dem die ausgestatteten Filme laufen, genutzt werden, um Audiodeskriptionen oder eigens erstellte Untertitel für Gehörlose zu empfangen. Am Infocounter des CineStar können zudem Endgeräte für die Nutzung von „Greta & Starks“ kostenfrei entliehen werden.

mobisaar ist der kostenfreie Lotsen-Begleitservice für mobilitätseingeschränkte Menschen im saarländischen ÖPNV. Die geschulten Lots:innen begleiten Sie in Bus und Bahn. Sie bieten Ihnen individuelle Unterstützung für die täglichen Wege. Denn Bewegung ist Lebensqualität und Mobilität unverzichtbare Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft. Und dazu gehört auch das Kino. Gemeinsam mit dem Filmfestival Max Ophüls Preis lädt mobisaar Sie ein, die Filme zu genießen. Alles, was Sie für den mobisaar-Service brauchen, ist Ihr eigenes Bus- oder Bahnticket.

Detailliertere Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier.

Sensibilitätshinweise

Über Sensibilitätshinweise weist das Filmfestival Max Ophüls Preis auf Filminhalte hin, die in manchen Personen negative Reaktionen hervorrufen könnten. Diese werden im Festivalmagazin und auf der Webseite in einer Filmübersicht aufgeführt.

Ein lebendiger Kodex

Dieser Code of Conduct ist kein starres Regelwerk, sondern ein lebendiges Dokument. Wir möchten kontinuierlich dazulernen und uns verbessern. Daher freuen wir uns über Rückmeldungen, Kritik und Anregungen von Teilnehmer:innen, um unser Festival künftig noch inklusiver und sicherer zu gestalten.

Danke, dass du dich gemeinsam mit uns für ein respektvolles, solidarisches und vielfältiges Festival einsetzt. Nur gemeinsam können wir einen Raum schaffen, in dem Film, Dialog und Begegnung für alle bereichernd sein können.