Nominierungen Max Ophüls Preis: Bester Schauspielnachwuchs
Die Preisträger:innen werden im Rahmen der Preisverleihung am 25. Januar 2025 bekanntgegeben. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird gestiftet von der Sparkasse Saarbrücken sowie den aktuell 57 Festivalpat:innen.
DIE NOMINIERTEN SCHAUSPIELER:INNEN
Emma Suthe
Emma Suthe (geb. 1997 in Berlin) entdeckte schon als Kind ihre Leidenschaft für das Spiel in Tanztheater- und Musicalproduktionen. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig und wirkte parallel in verschiedenen Kurzfilmen, Kino- und Fernsehprojekten mit. 2021 bis 2024 war sie Ensemblemitglied am Staatstheater Meiningen. 2024 wurde sie mit dem Ulrich-Burkhardt-Förderpreis für herausragende junge Künstlerpersönlichkeiten ausgezeichnet und wechselte mit der neuen Spielzeit an das Badische Staatstheater Karlsruhe.
Nominierung:
Emma Suthe beeindruckt in NINJA MOTHERF*CKING DESTRUCTION mit einer über acht Jahre hinweg konstant kraftvollen und authentischen Darstellung. Als Leonie führt sie uns durch die Themen erste Liebe, Isolation und Neuanfang, stets mit subtiler Tiefe und großer Präsenz. In einem Projekt, das ebenso ein filmisches Experiment wie eine intime Chronik ist, wird Emma Suthe zur Konstanten, die den Film trägt. Ihre Fähigkeit, in jedem Jahr des Drehs glaubwürdig an der Figur weiterzubauen, zeigt ihre Hingabe und ihr außergewöhnliches Talent.
Giulio Brizzi
Giulio Brizzi ist ein deutsch-italienischer Schauspieler, der zunächst in internationalen Spielfilmproduktionen für TV und Streaming-Dienste mitwirkte, bevor er 2024 in Stefano Mordinis RACE FOR GLORY: AUDI VS. LANCIA (2024) sein Kino-Debüt als talentierter junger Rally-Rennfahrer gab. In seinem ersten großen Hauptrollenauftritt in UNGEDULD DES HERZENS von Lauro Cress spielt er den deutsch-römischen Bundeswehrsoldaten Isaac Nasic.
Nominierung:
Giulio Brizzi begeistert mit facettenreichem Spiel in UNGEDULD DES HERZENS: Vom rüpelhaften Flirtversuch bis zur bedingungslosen Unterstützung zeigt er sich als treuer Freund und verlässlicher Begleiter für Edith. Der Bundeswehrsoldat überrascht mit musikalischem Talent, Hingabe und entwaffnender Ehrlichkeit – eine berührende und vielschichtige Darstellung!
Katharina Schmirl
Katharina Schmirl wurde 1999 in Niederösterreich geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Beginn eines Studiums der Theaterwissenschaft wechselte sie zur Schauspielausbildung an die Elfriede Ott Akademie in Wien, die sie 2022 abschloss. Während des Studiums verwirklichte sie erste eigene Bühnen- und Filmprojekte und spielte an Theatern in Wien und Niederösterreich. Zurzeit ist Schmirl am Landestheater Niederbayern engagiert und arbeitet weiterhin an Film- und Bühnenkonzepten.
Nominierung:
Wie die Sängerin Kerstin zunächst versucht, den Onkel mit Omas Spezial-Getränk von seinem Plan abzubringen, dann aufgrund seiner Krankheit ernsthaft besorgt ist, ist wunderbar vielschichtig von Katharina Schmirl in MEERESRAUSCH (ODER WIE EIN STERN ZU SEIN) gespielt – vom rührenden Charity-Gesang in der Dorfkneipe bis zur Erleichterung, dass ihre Figur wieder mit dem Onkel trinken und rauchen kann: Katharinas Spiel ist herrlich anzusehen, und man folgt ihrer Figur gebannt – hin und hergerissen zwischen wirklichem Mitgefühl und leichter Belustigung.
Ladina von Frisching
Ladina Carla von Frisching (1994 in Luzern, Schweiz) absolvierte ihre Schauspielausbildung an der European Film Actor School (EFAS) in Zürich. Nach Schauspiel-Workshops in Berlin und Los Angeles wirkte sie in verschiedenen Filmproduktionen mit, etwa im preisgekrönten Schweizer Kurzfilm AYANEH (R: Nicolas Greinacher, 2019) oder in DIE THEORIE VON ALLEM (R: Timm Kröger, 2023). Neben ihrer Arbeit vor der Kamera hat sie auch Theatererfahrung, beispielsweise in der Rolle der Kantorka im Freilichtspiel KRABAT (Simon Simon Keller). Darüber hinaus war sie in Werbekampagnen zu sehen (u.a. für Aldi, die Schweizerischen Bundesbahnen -SBB).
Nominierung:
Ladina von Frisching verkörpert in UNGEDULD DES HERZENS die Rolle der Edith mit beeindruckendem Tiefgang. Glaubhaft und mitfühlend gibt sie einer Figur Gestalt, die sich trotz körperlicher Einschränkungen nicht auf ihre Verletzlichkeit reduzieren lässt.
Ihre Darstellung entfaltet eine Balance zwischen innerer Stärke und verletzlicher Isolation. Mit nur wenigen Worten, aber ausdrucksstarkem Spiel lässt Ladina von Frisching uns Ediths Gefühlswelt erfahren.
Vincent Furrer
Vincent Furrer wurde 1994 in Hannover geboren und wuchs seit seinem achten Lebensjahr in der Nähe von Winterthur in der Schweiz auf. Nach seinem Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch (2016-2020) ist er seit Spielzeit 2021/2022 Ensemblemitglied am Theater Ulm. Neben der Arbeit am Theater sammelte Vincent auch im Filmbereich Erfahrung, unter anderem in Mike Schaerers Drama STATIONSPIRATEN (2010) sowie im ARD Tatort SCHATTENKINDER (2022).
Nominierung:
Herrlich, dieses „Bagger-Ballett“! – Vincent Furrers Figur hat es wahrlich nicht leicht: die Eltern sprechen nicht wirklich miteinander und möchten zudem nicht, dass das Dorf erfährt, dass der Sohn schwul ist, und alle leiden unter dem tragischen Unfalltod der Tochter bzw. Schwester. Wie Vincent diese Figur mit all seinen emotionalen Höhen und Tiefen spielt, die versucht, in dem auseinander fallenden Familien- und Unternehmens-Gefüge den eigenen Weg zu finden, hat uns sehr berührt; man fühlt durch sein Spiel den ganzen Film über mit seiner Figur mit.
Zitat der Jury
„In der Filmauswahl konnten wir beeindruckende Schauspieltalente entdecken, die mit ihrem ausdrucksstarken und vielseitigen Spiel begeisterten. Die Figuren wurden durchweg authentisch und überzeugend verkörpert. Die Sichtung der Filme war ein großes Vergnügen, und es ist inspirierend zu sehen, dass die nominierten Talente bereits während der Festivalwoche die Chance haben, sich sowohl dem Publikum als auch der Filmbranche zu präsentieren. Als Jury nehmen wir unsere Aufgabe mit großer Hingabe wahr und begegnen den Künstler:innen und ihren Werken mit größtem Respekt.“