LYSIS
Regie: Rick Ostermann
Deutschland 2018 | 92 Min. | dt. Erstaufführung
Der tragische Unfalltod der Mutter führt einen Vater (Oliver Masucci) und seinen Sohn (Louis Hofmann) nach zehn Jahren wieder zusammen. Der Vater hofft, mit einer abenteuerlichen Rafting-Tour durch die wilden Bergbäche seinem Sohn endlich wieder näherzukommen. Um jeden Moment der familiären Annäherung zu konservieren, hat er drei Kameras mitgebracht, mit denen der Abenteuerurlaub aus allen Blickwinkeln aufgenommen werden soll.
Doch der 16-jährige Filius ist wenig begeistert, in der Einsamkeit der Berge Zeit mit seinem Vater zu verbringen, von dem er sich all die Jahre verlassen gefühlt hat. Und je länger der Survival-Trip dauert, desto mehr beginnt er gegen seinen Vater zu rebellieren – mit verheerenden Folgen. Denn plötzlich finden sich beide nicht nur in einem Kampf gegen eine schmerzhafte Vergangenheit wieder, sondern auch ums Überleben.
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Regiekommentar
Für mich ist LYSIS ein sehr besonderes und einzigartiges Filmprojekt. Es basiert auf keinem ausformulierten Drehbuch, sondern wurde von den Schauspielern komplett improvisiert. Die technische Machart und die damit verbundene intensive Arbeit mit den Schauspielern waren ein großes Abenteuer und eine wunderbare intensive Zusammenarbeit. Diese Machart ist besonders, weil zum einen der Zuschauer genau das sieht, was die Figur in der Situation sieht, und zum anderen, weil die Figur den Zuschauer genau das sehen lässt, was für sie in ihrer momentanen Emotionalität gerade wichtig ist.
Es gab schon einige Filmprojekte, die sich dieser Kameratechnik bedient haben und die ungewöhnliche Perspektive genutzt haben, meist für Action- oder Genrefilme. Ich aber wollte von Anfang an ein Drama gestalten und eine besondere Nähe zu der Emotionalität der Figuren erzählen. (Rick Ostermann)
Regie-Biographie
Rick Ostermann
Biografie
Geboren 1978. Er arbeitete als Aufnahmeleiter, Setaufnahmeleiter und zuletzt als Regieassistent von Matthias Glasner und Lars Kraume. Sein Kurzfilm STILL feierte seine Premiere auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis 2009. Sein Spielfilmdebüt WOLFSKINDER hatte seine Weltpremiere auf den 70. Internationalen Filmfestspielen von Venedig und lief 2014 im Wettbewerb Spielfilm in Saarbrücken.
Filmografie (Auswahl)
2001 DER AUFZUG (KF)
2008 STILL (KF)
2012 WOLFSKINDER
2017 KRIEG
2018 LYSIS