DRACHENREITER
Regie: Tomer Eshed Deutschland, Belgien 2020 | 91 Min. | FSK ab 0 | Deutsch
Der junge Silberdrache Lung hat es satt, sich ständig in einem bewaldeten Tal verstecken zu müssen. Er möchte der älteren Generation beweisen, dass er ein richtiger Drache ist. Als die Menschen kurz davorstehen, auch noch den letzten Rückzugsort seiner Familie zu zerstören, begibt sich Lung zusammen mit Koboldmädchen Schwefelfell auf eine abenteuerliche Reise. Er möchte den „Saum des Himmels“ finden, den geheimnisvollen Zufluchtsort der Drachen.
Auf ihrer Suche begegnen Lung und Schwefelfell dem Waisenjungen Ben, einem Streuner, der sich als Drachenreiter ausgibt. Während sich Ben und Lung schnell anfreunden, wird Schwefelfell zunehmend misstrauischer und versucht, den Waisenjungen bei jeder Gelegenheit loszuwerden. Doch das ungleiche Trio muss lernen, an einem Strang zu ziehen, denn sie werden von Nesselbrand verfolgt. Das bösartige, drachenfressende Monster wurde von einem Alchemisten erschaffen mit dem Ziel, alle Drachen der Erde aufzuspüren und zu vernichten.
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Regiekommentar
Die größte Herausforderung war, die Fantasy-Geschichte von Cornelia Funke, die auf junge Leser abzielt, in einen Family-Entertainment-Stoff zu adaptieren. Sicherlich sind die Fans einer Romanvorlage die am wenigsten neutralen Kinobesucher·innen, weil sie in ihrer Fantasie schon eine genaue Vorstellung haben. Ich hoffe aber, dass wir auch die eingefleischten Fans zufriedenstellen.
Der Film konzentriert sich auf die Frage, was Menschen auszeichnet. Wir befassen uns mit fundamentalen Fragen wie: Sind Menschen gut oder böse oder irgendetwas dazwischen? Wir zeigen, dass die Menschen eigentlich immer eine Chance haben zu wählen, was sie sein wollen. Dabei betrachten wir die Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Oft sind in Filmen die Drachen die Monster und die Menschen die Helden, deshalb fand ich es spannend, dass dies bei DRACHENREITER ins Gegenteil verkehrt ist.
Regie-Biographie
Tomer Eshed
Er ist Absolvent der School of Arts in Jerusalem und kam 2004 an die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Hier entstanden mit OUR WONDERFUL NATURE (2008) und FLAMINGO PRIDE (2011) zwei der erfolgreichsten Babelsberger Trickfilme der letzten Jahre. 2014 gründete er gemeinsam mit weiteren Alumni das Animation- und VFX-Studio Lumatic. DRACHENREITER ist sein Langfilmregiedebüt.