SEMRET
Regie: Caterina Mona | Schweiz 2022 | 85 Min. | FSK ab 12 | Schweizerdt., Tigrinya mit dt. UT
Die alleinerziehende Semret (Lula Mebrahtu) lebt mit ihrer Teenager-Tochter Joe (Hermela Tekleab) ein bescheidenes und zurückgezogenes Leben in Zürich. Sie arbeitet in einem Krankenhaus und wartet darauf, für eine Hebammenausbildung zugelassen zu werden. Als Joe anfängt, nach ihren eigenen Wurzeln aus Eritrea zu fragen, kann Semret ihre Vergangenheit nicht länger verdrängen. Mit Hilfe des neuen Krankenhausmitarbeiters Yemane (Tedros Teddy Teclebrhan), der ebenfalls Eritreer ist, kann sie sich endlich den tragischen Erinnerungen an ihre Flucht stellen. Nur so kann sie den gewalttätigen Kreislauf ihrer Vergangenheit durchbrechen und verhindern, nicht alles zu verlieren, was sie liebt.
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Regiekommentar
Es sind die Brüche und Schwachstellen, die mich interessieren. Wie prägen sie uns, wie offenbaren sie sich in unserem späteren Leben? Und werden sie das Leben unserer Nachkommen beeinflussen? Semret will ihre Erfahrungen hinter sich lassen und niemals darüber reden. Sie ist überzeugt, dass sie ihrer Tochter nur durch diese Verdrängung eine Chance auf ein besseres Leben geben kann. Durch den stetig steigenden äußeren und inneren Druck wird Semret jedoch immer mehr in die Enge getrieben, Und hre Tochter mit der Wahrheit zu konfrontieren, wird immer unausweichlicher , ist vielleicht ihre einzige Chance.
Durch persönliche Begegnungen und Recherchen habe ich die Frau gefunden, die ich porträtiere. Semret setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen, sie ist fiktiv, ihre Einzelteile sind jedoch real. Lula Mebrahtu hat sie zum Leben erweckt.
Regie-Biographie
Caterina Mona
Geboren 1973 in Zürich. Sie studierte englische Literatur, bevor sie an der INSAS in Brüssel Film studierte. 2001 machte sie ihren Abschluss als Editorin. Neben der Montage von Spiel- und Dokumentarfilmen arbeitete sie für die Filmfestivals in Locarno und Berlin. SEMRET ist ihr erster Spielfilm als Regisseurin.