MOP-SHORTLIST: LOHN & BROT
Regie: Total Refusal, Hicran Ergen, Sebastian Meyer, Ani Mrelashvili, Miguel Goya, Tin Wilke, Michel Decar, Jan Soldat
HARDLY WORKING
Regie: Total Refusal, Susanna Flock, Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf | Österreich 2022 | Dokumentarfilm | Farbe | 20 Min. | Engl. mit dt. UT
Der Essay erforscht die Arbeits- und Lebensrealitäten von NPCs, den digitalen Statist:innen in Videospielen. Die nicht-spielbaren Figuren erzeugen ein Gefühl der Normalität in der digitalen Welt. Mit einem ethnografischen Blick beobachtet der Film eine Wäscherin, einen Stallknecht, eine Straßenkehrerin und einen Handwerker bei ihrer täglichen Routine. Als Sisyphus-Maschinen zeichnen sie ein plastisches Bild der Arbeit in Zeiten des Kapitalismus.
LOB DER STUMPFEN ARBEIT
Regie: Hicran Ergen, Sebastian Meyer | Österreich 2021 | Experimentalfilm | Farbe | 12 Min.
Fragmente einer beinahe verloren gegangenen Geschichte weiblicher Bildproduktion aus der Amateurinnen-Sammlung des Österreichischen Filmmuseums dienen hier als Basis:
Vielbeschäftigte Bienen, Blumen, Kopfstand-Versuche, geloopte Field Recordings als Metapher für Arbeit & Rhythmus und eine Neuinterpretation von Christiane Rösingers Lied "Lob der stumpfen Arbeit“. Eine poetische Kapitalismuskritik.
1 KILO – 3 EURO (1 კილო – 3 ევრო)
Regie: Ani Mrelashvili | Deutschland 2022 | Dokumentarfilm | Farbe | 16 Min. | Georgisch mit dt. UT
Maka führt einen kleinen georgischen Paketshop in Berlin. Ein Ort, der auf Google Maps nicht existiert. Der Laden ist ein Ankerpunkt für Georgier:innen, die Pakete an ihre Liebsten in die weit entfernte Heimat schicken. Ein kleines Georgien, zur Linderung des Heimwehs.
LAS FLORES
Regie: Miguel Goya, Tin Wilke | Deutschland 2022 | Dokumentarfilm | Farbe | 19 Min. | Span. mit dt. UT
Drei argentinische Migrant:innen begeben sich auf die Reise zu einer industriellen Blumenfabrik. Sie sind auf der Suche nach Arbeit während Deutschlands erstem Lockdown. Zwischen Selfies und flüchtigen Sprachnachrichten zeichnet sich das desillusionierende Schicksal einer Jugend ab, die auf der Suche nach einer anderen Zukunft nach Europa migriert ist.
DAS ASOZIALE MANIFEST
Regie: Michel Decar | Deutschland 2022 | Essayfilm | Farbe | 7 Min. | Uraufführung
Der Begriff "asozial" ist geprägt durch Sub- und Popkultur, durch Trash-TV und Deutschrap. Vergessen ist jedoch die Verwendung durch die Nationalsozialisten, die Arbeitslose, Alkoholiker, Prostituierte, Obdachlose und andere soziale Randgruppen als "Asoziale" kategorisiert, verfolgt und ermordet haben. Der Film wagt den Versuch einer Neu- und Umschreibung und einer Ermächtigung des Begriffs.
STAGING DEATH
Regie: Jan Soldat | Deutschland, Österreich 2022 | Experimentalfilm | Farbe, s/w | 8 Min. | Dt., Engl. mit dt. UT
Udo Kier stirbt sich durch die Filmgeschichte. Er schreit, fällt, liegt, wird zerhackt, erschossen oder nimmt sich selbst das Leben. Immer wieder sein leerer Blick, immer wieder sein starrer Körper.
Regie-Biographie
Total Refusal
Das Kollektiv Total Refusal wurde 2018 von Michael Stumpf, Leonhard Müllner und Robin Klengel gegründet, um eine "pseudo-marxistische Medienguerilla" zu schaffen, die an der Schnittstelle zwischen Film, Videospiel und Kunst agiert. Für HOW TO DISAPPEAR erhielten sie 2020 auf der Diagonale den Preis für den besten österreichischen Kurzdokumentarfilm.
Filmografie
Hicran Ergen
Sie ist autodidaktische Musikerin, bildende Künstlerin und Social-Media-Phänomen. Seit 2018 studiert sie Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste.
Filmografie
Sebastian Meyer
Geboren 1985 in Wien. Seit 2022 studiert er elektroakustische und experimentelle Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Filmografie
Ani Mrelashvili
Geboren 1995 in Tbilisi, Georgien. Mit 18 Jahren kam sie nach Deutschland und studierte an der FU Berlin Literaturwissenschaft. Nebenher arbeitete sie an Filmsets und realisierte eigene Kurzfilmprojekte. Sie schreibt Prosa und Poesie und ist 2021 auf dem Poesiefestival Berlin aufgetreten. Seit 2020 studiert sie Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.
Filmografie
Miguel Goya
Er ist ein argentinischer Filmemacher, der in Berlin lebt. Als Filmeditor hat er an mehreren Kurz- und Spielfilmen mitgewirkt,. 2015 realisierte er CASA MORENA, seinen ersten Spielfilm als Regisseur.
Filmografie
Tin Wilke
Interdisziplinäre:r Künstler:in, Filmemacher:in und Aktivist:in aus Ost-Berlin. Tin hat Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin studiert und einen Master in Theater mit neuen Medien und Interaktivität an der Universidad Nacional de las Artes (UNA) Buenos Aires erworben.
Filmografie
Michel Decar
Geboren 1987 in Augsburg. Er ist Autor und Regisseur. Seine Theaterstücke wurden an über 50 Theatern im In- und Ausland gespielt, u.a. dem Thalia Theater Hamburg, Maxim Gorki Theater Berlin und Residenztheater München. 2020 lief sein Film EUROPA ZUM BEISPIEL im Kurzfilm-Wettbewerb des Filmfestival Max Ophüls Preis.
Filmografie
Jan Soldat
Geboren 1984 in Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz). Seit 2006 realisiert er Filme, von 2008 bis 2014 studierte er Film- und Fernsehregie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Seit 2015 ist er zudem als Editor und dramaturgischer Berater tätig.