OURS
Regie: Morgane Frund
| Schweiz 2022 | 19 Min. | Franz. mit dt. UT, Schweizerdt. mit dt. UT, Dt. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Ein Amateurfilmer, der über Jahre Bären gefilmt hat, kontaktiert eine Filmschule auf der Suche nach jemandem, der daraus einen Film schneidet. Eine Studentin meldet sich. Doch beim Digitalisieren seines Archivs entdeckt sie, dass auf den Bändern nicht nur Bären zu sehen sind. Es entspinnt sich eine Auseinandersetzung um die Macht des Blicks und seiner voyeuristischen Gewalt.
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Regiekommentar
Bären in einem Fluss. Unscharfe Bildränder, ein wenig wie in einem Traum. Stunden über Stunden an Videoaufzeichnungen, mit schier endloser Geduld zusammengetragen von einem Amateurfilmer. So stellte ich mir zunächst meinen Film vor. Doch dann wurden meine Annahmen vom Dokumentarischen eingeholt. Im Zentrum von OURS steht ein Unbehagen. Das Unbehagen der gefilmten Frauen, die unwissend in das sie beobachtende Objektiv der Kamera blicken. Mein eigenes Unbehagen, als ich diese Bilder entdeckte und versuchte, mit demjenigen, der sie gedreht hat, darüber zu sprechen. Warum machte ich diesen Film? Seltsamerweise habe ich mir diese Frage nie wirklich gestellt. Zu sehr war ich damit beschäftigt, mich zu fragen, ob ich das Recht habe, diesen Film zu machen. Ich hoffte, mein Protagonist und ich würden uns auf halbem Weg begegnen – würden gemeinsam Antworten finden auf das Unbehagen, das der male gaze erzeugt. Wir haben einander zugehört, doch Antworten haben wir keine gefunden.
Regie-Biographie
Morgane Frund
Geboren 1997 in Lausanne, Schweiz. Sie studierte Filmwissenschaften, Englisch und Deutsch an der Université de Lausanne und von 2019 bis 2022 im Bachelorstudium Video an der Hochschule Luzern, Design & Kunst. Seitdem arbeitet sie in den Bereichen Dokumentarfilm, Video-Essay und Performance.