LAND DER BERGE
Regie: Olga Kosanović
| Österreich, Deutschland 2023 | 28 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Der alleinerziehende Vater Vladimir möchte arbeiten, um mit seiner Tochter in Österreich bleiben zu können und die Traumata der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das Dilemma: Man darf bleiben, wenn man regelmäßiger Arbeit nachgeht – man darf aber nur arbeiten, wenn man ein Bleiberecht hat. Willkommen im Land der unüberwindbaren Berge.
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Regiekommentar
In was für einer verzweifelten Lage muss sich ein Mensch befinden, der solch einen selbstverletzenden Versicherungsbetrug in Erwägung zieht? Was sich dramatisch anhört, hat mit einem unschuldigen Anruf einer Versicherungsmaklerin angefangen, die mir ihren sogenannten Verletzungskatalog vortrug: Rechter Arm – 90.000 Euro. Linker Daumen, – 12.000 Euro. Verlust der Stimme – 45.000 Euro. Diese Absurdität wollte ich in LAND DER BERGE mit der Realität der österreichischen Migrationspolitik vereinen. Die kafkaeske Situation, ohne Arbeitserlaubnis kein Geld verdienen zu können, welches man wiederum für die Arbeitserlaubnis selbst vorlegen muss, treibt den alleinerziehenden Vater Vladimir zunehmend in die Verzweiflung, bis die Lösung praktisch vor ihm zu liegen scheint. Trotz der Schwere und Aktualität des Themas war mir wichtig, die Leichtigkeit nicht zu verlieren. Dazu hat unsere Jungdarstellerin Filipa Gregec mit ihrer Spiellust wunderbar beigetragen.
Regie-Biographie
Olga Kosanović
Geboren 1995 in Österreich. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Angela Schanelec. Für ihren Kurzfilm GENOSSE TITO, ICH ERBE wurde sie u.a. mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet. LAND DER BERGE erhielt 2024 den Max Ophüls Preis für den besten mittellangen Film sowie den Publikumspreis. NOCH LANGE KEINE LIPIZZANER ist ihr erster Langfilm. Neben ihrer Arbeit als freischaffende Regisseurin, Autorin und gelegentliche Kamerafrau arbeitet sie als Lehrkraft an der Graphischen und der Hertha Firnberg Schule in Wien.