Foto eines Geflüchtetenlagers, bestehend aus Wohncontainern, Spiel- und Sportplätzen, vor verlassenen Hochhäusern.

© Jakob Gräsbock

Foto eines Geflüchtetenlagers, bestehend aus Wohncontainern, Spiel- und Sportplätzen, vor verlassenen Hochhäusern.

© Jakob Gräsbock

SALTY TONGUES

Regie: Dyaa Naim
| Deutschland 2025 | 30 Min. | Arab. mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt

Hadi, ein junger Dichter aus Syrien, lebt seit einem Jahr in einem überfüllten Geflüchtetenlager in Berlin. Er schafft es nicht, seine Gedanken zu formulieren oder Kontakt zu seinen Mitmenschen aufzunehmen, während sein Nachbar Nadim Angst hat, seine Gefühle zu artikulieren. Eines Tages beschließt Hadi, eine Kassette mit alten Aufnahmen aus seiner Kindheit unter einem Baum zu begraben. Doch die Ruhe währt nicht lange, denn die versteckte Kassette verändert das Schicksal der beiden für immer.

  • Regiekommentar

    Nach einer beschwerlichen Reise kam ich mit nur einer Tasche in Berlin an und landete im Geflüchtetenlager – eine Zeit des Wartens und der Ungewissheit. Zehn Jahre später existiert das Lager noch immer, während die Träume der Menschen hinter bürokratischen Mauern gefangen bleiben. Nach unzähligen Gesprächen und Recherchen wollte ich die Geschichte aus den Mauern des Lagers heraus erzählen. Fünf Monate verbrachte ich dort, lernte die Geschichten der Menschen und ihre tägliche Isolation kennen, und ich hatte die Möglichkeit, durch Workshops einen wertvollen Austausch mit den Bewohnern zu erleben. 
    Der Film zeigt die Komplexität der „Geflüchtetengemeinschaft“, die so oft als homogene Gruppe dargestellt wird. Es ist nicht nur ein Film über Migration, Identität und Integration, sondern auch ein Appell für Menschenrechte in einer Zeit, in der die Hetze gegen Geflüchtete zunimmt. Es ist nicht nur eine Geschichte der persönlichen Transformation, sondern ein wütender Schrei gegen die Konventionen.

Regie-Biographie

Porträt von Dyaa Naim, Regisseur des Films SALTY TONGUES

© Mathilda Hansen

Dyaa Naim

Geboren in Syrien. Er nahm im Rahmen eines Grundlagenstudienprogramms an Installationen und Kunstprojekten an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee teil. Seit 2019 studiert er Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Sein Projekt FROM THE IN AND OUTSIDE wurde 2020 von Amnesty International gefördert. Derzeit arbeitet er an seinem ersten Gedichtband, der die Beziehung zwischen Identität und Erinnerung erforscht.

Filmografie

2021
FROM THE IN AND OUTSIDE (KF)
2022
YELLOW WISHES (KF)
2025
SALTY TONGUES (MF)
Regie
Dyaa Naim
Buch
Dyaa Naim
Kamera
Jakob Grasböck
Montage
Luise Klepper
Musik
Ole Wiedekamm
Ton
Oskar von Gilgenheimb
Ausstattung
Amer Okdeh
Kostüm
Nour Alabras, Lailas Jarjour
Cast
Dara Lalo, The Darvish, Mudar Ramadan, Husam Chadat, Elinor Eidt
Producer
Pascal Segiet
Produktion
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Koproduktion
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Redaktion
Tobias Gottschlich
Verleih
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Weltvertrieb
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Website
https://www.instagram.com/salty_tongues/?hl=de

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