A GOOD JEWISH BOY
Regie: Noé Debré
| Frankreich 2024 | 89 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Der verträumte Bellisha (Michaël Zindel) ist erst 27 Jahre alt, führt aber das Leben eines Rentners: Er geht ins Café, auf den Markt oder schlendert einfach durch die Siedlung. Bellisha lebt noch immer bei seiner Mutter Giselle (Agnès Jaoui), die kaum ausgeht und der er vorgaukelt, er sei fest ins Arbeitsleben integriert.
Das Blatt wendet sich, als sowohl die letzte Synagoge als auch der letzte koschere Lebensmittelladen schließen. Plötzlich sind sie die letzte jüdische Familie in der Gegend. Giselle ist davon überzeugt, dass auch sie nun gehen müssen, aber Bellisha hat keine Lust dazu. Um seine Mutter zu beruhigen, lässt er sie glauben, dass er ihre Abreise vorbereitet – doch dann verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand rapide.
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Regiekommentar
A GOOD JEWISH BOY soll einen humanistischen Blick auf die unmögliche Situation werfen, in der wir uns befinden. Und es ist auch ein versöhnlicher Blick. Wozu dient das Kino? Um uns an unsere gemeinsame Menschlichkeit zu erinnern. Kino ist eine kollektive Erfahrung. Die Menschen gehen nicht ins Kino, um einen Film auf einer größeren Leinwand zu sehen, sondern um ihn umgeben von anderen Menschen zu sehen. Um gemeinsam zu lachen und zu weinen, um in unserer Menschlichkeit zu kommunizieren. Und genau das ist es, was wir derzeit kollektiv brauchen, wenn es um so schwierige Themen wie Antisemitismus und alle Formen von Rassismus geht. Wir müssen gemeinsam lachen und weinen können. A GOOD JEWISH BOY ist das Gegenteil eines Identitäts- oder Opferfilms. Es ist ein Film, der etwas Universelles in uns zum Klingen bringen möchte. Es ist die Funktion des Kinos und der Literatur, uns über ein ideologisches Weltverständnis zu erheben. Ich hoffe auch, dass der Film es uns ermöglicht, ein Gespräch miteinander zu führen. Auch dazu kann das Kino dienen.
Regie-Biographie
Noé Debré
Geboren 1986 in Straßburg, Frankreich. Er studierte Film an der École Cinéma Paris, Literaturwissenschaften an der Sorbonne in Paris und arbeitete anschließend bei Drehbuchautor und Produzent Thomas Bidegain. Er is Autor der Serie PARLEMENT, bei der er auch Regie geführt hat. A GOOD JEWISH BOY ist sein Debütfilm.