SECHSWOCHENAMT
Regie: Jacqueline Jansen | Deutschland 2025 | 98 Min. | Dt.
Nach dem Tod ihrer Mutter verbringt Lore sechs Wochen in ihrer rheinischen Heimat. Während ihr Inneres in einen nie dagewesen Ausnahmezustand fällt, gerät auch die Außenwelt aus den Fugen: Die Corona-Pandemie bricht aus, und ein Nebel aus Isolation und Einsamkeit legt sich über die Kleinstadt. Trotz ihrer zerstrittenen Familie und einer Bürokratie, die von der Lage überfordert ist, will Lore eine gemeinsame Verabschiedungsfeier organisieren. Dabei stellt sie sich immer wieder dieselbe Frage: Wie trauert man richtig?
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Regiekommentar
In meinem autofiktionalen Debütfilm beleuchte ich einen Moment, der uns alle irgendwann angehen wird: Zu- oder Angehörige eines sterbenden Menschen zu sein. Anhand der ersten Trauerphase zeigt der Film eine lebensnahe Abbildung der individuellen Formen des Trauerprozesses einer Familie, die in der römisch-katholischen Tradition mit dem Sechswochenamt endet. SECHSWOCHENAMT ist ein intimer Blick in einen Verabschiedungsprozess und überschreitet dabei immer wieder die Grenzen ins Komische. Denn für mich stecken in Trauer und Verzweiflung auch immer Leichtigkeit und Humor. Der Film soll Anstoß geben, das komplizierte Verhältnis, das wir zum Tod und zum Sterben haben, zu hinterfragen und dazu beitragen die oft im Privaten stattfindende Trauerarbeit in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Denn eines sollten wir nicht vergessen: Everybody dies, surprise surprise.
Regie-Biographie

Jacqueline Jansen - © Filmweh/Jacqueline Jansen
Jacqueline Jansen
Sie ist eine autodidaktische Filmemacherin und arbeitet seit 2013 an Filmsets. 2019 erschien ihr Dokumentarfilm NO WAY HOME. SECHSWOCHENAMT ist ihr Spielfilmdebüt, das auf dem Münchner Filmfest mit zwei Förderpreisen sowie mit dem Fipresci Award ausgezeichnet wurde.

