KEINE STADT, KEIN DORF

© Ekaterina Reinbold

KEINE STADT, KEIN DORF

KEINE STADT, KEIN DORF - © Ekaterina Reinbold

KEINE STADT, KEIN DORF

Regie: Ekaterina Reinbold
| Deutschland 2026 | 23 Min. | Dt., Russ., mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt

Zhenya kommt mit ihrer Familie in einem Vereinshaus zusammen, um den Geburtstag ihres Großvaters zu feiern. Sie möchte den Anlass nutzen, sich wieder ihrer Mutter zu nähern. Im Verlauf des Tages entsteht eine Reihe intensiver Gespräche: kleine Reibereien, lang überfällige Worte. Nach und nach öffnen sich die Familienmitglieder und sprechen über verdrängte Erinnerungen, über das zurückgelassene Leben in Kasachstan und den schwierigen Neubeginn in Deutschland. Zwischen all diesen Stimmen findet Zhenya einen Zugang zu ihrer eigenen Geschichte – und vielleicht auch zu ihrer Mutter.

  • Regiekommentar

    In den 1990er-Jahren wanderte meine Familie und ich aus Sibirien nach Deutschland aus – als sogenannte Spätaussiedler:innen bzw. Russlanddeutsche. Unter dieser Kategorie kamen viele Menschen aus unterschiedlichen Kontexten, vor allem aus Kasachstan und weiteren Regionen der ehemaligen Sowjetunion. Eine diverse Gruppe, deren Stimmen und Lebensrealitäten bis heute nur wenig aufgearbeitet wurden, obwohl sie zu den größten Migrationsgruppen in Deutschland gehört. Das Drehbuch entstand aus Gesprächen mit Menschen, die diesen biografischen Hintergrund teilen. Der Film erzählt von einer alltäglichen Situation: den Vorbereitungen eines Familienfestes, dem Geburtstag des alten Deduschkas. Mich interessieren gerade diese unscheinbaren Momente, die im Kleinen auf größere gesellschaftliche Kontexte verweisen – durch Gesten, Reibungen und das, was unausgesprochen bleibt. Während Girlanden aufgehängt, Tische gerückt und Kaviereier gefüllt werden, treffen Erinnerungen, Erwartungen und Bedürfnisse verschiedener Generationen aufeinander. Persönliche und kollektive Geschichten überlagern sich – manchmal im Widerspruch, manchmal im Einklang. Doch heute sind sich alle einig: Deduschka soll ein schönes Fest haben.

Regie-Biographie

Ekaterina Reinbold

Ekaterina Reinbold - © Valeria Mitelman

Ekaterina Reinbold

Geboren in Sibirien. In den 1990er-Jahren wanderte sie mit ihrer Familie nach Deutschland aus. Nach einem Studium der Sozialen Arbeit begann sie 2014 ein Studium der Bildenden Kunst an der UdK Berlin, das sie 2019 als Meisterschülerin abschloss. Seit 2020 studiert sie postgradual Regie und Drehbuch an der KHM in Köln.

Filmografie

2020
STANDING IN FRONT OF MANY HOUSES
2021
ALLE SONNEN
2026
VOICES
2026
KEINE STADT, KEIN DORF
Regie
Ekaterina Reinbold
Buch
Ekaterina Reinbold, Julie Sophia Schöttner
Kamera
Daphne Klein
Montage
Ekaterina Reinbold, Hamed Mohammadi
Musik
Sandra Zawada
Ton
Thorsten Büttner, Sebastian Kleinloh
Ausstattung
Dexson Ferro
Kostüm
Michel Wagenschütz
Casting
Ekaterina Reinbold
Cast
Darja Mahotkin, Anastasia Weinmar, Anna Klimovitskaya, Friedrich Schilha, Andreas Anke, u.a.
Produzenten
Ekaterina Reinbold
Producer
Nathalie Bailoukova
Produktion
Kunsthochschule für Medien Köln, Ekaterina Reinbold

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