Der perfekte Run
Regie: Lea Becker Deutschland 2020 | 94 Min. | deutsch
Medaillen für Deutschland gewinnen – das ist der gemeinsame Traum von Celia, Fillip und Umito. Während die meisten Teenager sich in der ersten Liebe und dem größten Rausch versuchen, haben die drei nur ihren Erfolg im Kopf. Sie sind Leistungssportler·innen im Skiinternat Oberstdorf, das in den Allgäuer Bergen liegt. Fernab von ihren Familien und Freunden trainieren sie hier täglich, um irgendwann ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Als Teil des deutschen Snowboardcross-Nationalteams beißen sie sich jedes Jahr erneut durch die harte und lange Wintersaison. Sie reisen von einem internationalen Wettkampf zum nächsten und meistern zwischendrin schnell Schularbeiten und Prüfungen. Immer schwingt die Angst vor einer Verletzung mit, die das plötzliche Aus für die Saison oder sogar die Karriere bedeuten kann.
Mitten in der Pubertät haben die drei sich früh für ein erwachsenes Leben entschieden, um ihren Traum vom Erfolg wahr zu machen. Welche Opfer verlangt eine erfolgreiche Profisportkarriere?
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Regiekommentar
Wie fühlt es sich an, nicht bei der eigenen Familie aufzuwachsen? Dieser Frage wollte ich nachgehen und stieß während meiner Recherche auf das Skiinternat Oberstdorf. Drei Dutzend Jugendliche leben hier, nachdem sie freiwillig Heimat, Eltern und Freunde zurückgelassen haben, um ihren Traum vom Profisport wahrzumachen.
Während andere Teenager die Zeit totschlagen, dabei sich und dumme Dinge ausprobieren und im ersten Liebeskummer schwelgen, sind Umito, Celia und Fillip beim Trainieren oder beim Sportpsychologen, machen noch schnell ein paar Hausaufgaben oder schlafen schon. Mit Ehrgeiz, Disziplin und viel Mut bringen sie regelmäßig ihren Körper an seine Grenzen – und manchmal auch darüber hinaus. Dabei haben wir sie über ein ganzes Jahr – 63 Drehtage lang – begleitet. (Lea Becker)
Regie-Biographie
Lea Becker
Geboren 1985 in München. Sie schloss 2009 ihr Grafikdesignstudium an der University of the Arts London mit einem Bachelor ab und verbrachte ein Auslandssemester an der Cooper Union in New York. 2012 begann sie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) zu studieren und hat seitdem mehrere Dokumentar- und Spielfilme sowie Werbungen und journalistische Arbeiten als Regisseurin, Produzentin und Kamerafrau realisiert. Ihre Filme liefen auf zahlreichen nationalen und internationalen Festival. Ihr Kurzfilm JENNY wurde im Wettbewerb Kurzfilm des Filmfestivals Max Ophüls Preis gezeigt und war 2017 für den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold nominiert. DER PERFEKTE RUN ist ihr Abschlussfilm an der HFF.