BREAKING THE ICE
Regie: Clara Stern | Österreich 2022 | 102 Min. | FSK ab 12
Mira (Alina Schaller) lebt für das Eishockeyspielen mit ihrem Team, den Dragons. In der Eishalle, wenn die Schutzausrüstungen der Spielerinnen aneinander krachen, glaubt sie als Kapitänin, alles unter Kontrolle zu haben. Und auch wenn es für Frauenhockey wenig Publikum und Geld gibt, brennen alle für den Sport. Dem täglichen Druck begegnet Mira mit Härte und Disziplin, denn zu Hause gibt es viel zu tun: Ihre Mutter (Pia Hierzegger) kann das ländliche Weingut schließlich nicht allein bearbeiten und ihr Großvater (Wolfgang Böck) wird langsam dement.
Aber als Theresa (Judith Altenberger) neu ins Eishockey-Team kommt, beginnen sich die Dinge zu verändern. Theresa stellt Miras starres Weltbild komplett in Frage. Mira verliebt sich in sie, und als plötzlich auch noch ihr Bruder Paul (Tobias Resch) wieder auftaucht, lässt sich Mira mitziehen in das bunte Chaos, das sich Leben nennt.
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Regiekommentar
Mich interessieren Geschichten und Figuren, die sich Stück für Stück, Schicht für Schicht, aufblättern, die Einblicke in ihre Welt(en) freigeben, mit allen Fehlern, Sehnsüchten und Facetten. Mira, meine Hauptfigur, hat viele solcher Facetten und Rollen im Leben – wie die meisten von uns.
In meinem Film geht es darum, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Zu genießen und loszulassen, zu sich zu stehen, nicht mehr den Erwartungen der anderen zu entsprechen. Es geht um Familie und die Sprachlosigkeit in ihr. Und das feste Band, das trotzdem da sein kann. Es geht um Teamgeist und Solidarität. Darum, wie wir zusammenleben wollen.
Es geht um Gleichberechtigung. Auch im Sport. Um das Spielen mit und das Aufbrechen von Geschlechterrollen. Es geht darum, Liebe zu erkennen und zuzulassen. Vielleicht auch gehen zu lassen. Was brauchen wir, damit das Eis bricht, damit wir uns trauen, uns verletzlich zu machen, uns trauen, wir selbst zu sein? Was braucht es, dass wir uns trauen zu vertrauen.
Regie-Biographie
Clara Stern
Geboren 1987 in Wien. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien und Utrecht. Danach folgte ein Studium an der Filmakademie Wien in Drehbuch, Dramaturgie und Regie.