SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS
Regie: Justine Triet | Frankreich, Belgien 2019 | 101 Min. | FSK ab 12 | Franz. mit dt. UT
Zehn Jahre nach ihrem erfolgreichen Debütroman wendet sich Sibyl (Virginie Efira) wieder dem Schreiben zu. Sie war seither als Psychiaterin tätig, doch nun beendet sie die Therapien fast aller Patienten, um sich ganz auf ihr neues Buch konzentrieren zu können. Zunächst bleiben die Seiten leer, aber dann ruft Margot (Adèle Exarchopoulos) bei ihr an, eine junge, ehrgeizige Schauspielerin am Rande des Nervenzusammenbruchs. Sibyl nimmt sie als neue Patientin auf – und ist schon bald von ihr besessen.
Margot ist im zweiten Monat schwanger und verzweifelt an der Frage, ob sie das Kind abtreiben soll. Ihr Geliebter, der Filmstar Igor, möchte das auf keinen Fall, doch Margot befürchtet, mit der Schwangerschaft ihre Karriere aufs Spiel zu setzen und die Rolle in einem geplanten Film zu verlieren. Denn die Regisseurin ist ausgerechnet Igors Freundin Mika (Sandra Hüller).
Sibyl erkennt in Margots Geschichte den perfekten Stoff, sie beginnt, die Gespräche in ihrer Praxis aufzuzeichnen und formt aus dem Erzählten ihren Roman. Immer tiefer taucht sie in Margots turbulentes Leben ein – und reißt dabei ihre eigenen Wunden der Vergangenheit wieder auf.
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Regiekommentar
Sandra Hüller hat mich beeindruckt, bevor ich überhaupt ihre Arbeit gesehen habe. Sie ist intelligent wie wenige andere. Zu sagen, dass sie viel arbeitet, wäre eine Untertreibung. Man hat das Gefühl, dass sie absolut alles kann, und es ist immer total ausgearbeitet und originell. Sie bringt viel Burleskes ein, kombiniert das aber immer mit Ernsthaftigkeit. Ich finde sie wirklich beeindruckend. (Justine Triet)
Regie-Biographie
Justine Triet
Geboren 1978 in Frankreich. Sie studierte an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und gab 2013 ihr Spielfilmdebüt mit der Komödie DER PRÄSIDENT UND MEINE KINDER. SIBYL – THERAPIE ZWECKLOS ist ihr dritter Langfilm und feierte seine Premiere 2019 in Cannes.