SR - TATORT DIE KÄLTE DER ERDE
Regie: Kerstin Polte
| Deutschland 2023 | 89 Min. | Keine FSK-Prüfung. Folglich freigegeben ab 18 Jahren.
Samstag. Spieltag. Ein Saar-Pfalz-Fußball-Derby hält sämtliche Einsatzkräfte in Saarbrücken in Atem, inklusive der Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov), Adam Schürk (Daniel Sträßer), Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer). Denn nach dem Spiel wird aus der Notaufnahme ein Todesfall gemeldet. Andreas Schneider brach mit Schädelfrakturen und einer Stichwunde in der Notaufnahme zusammen und konnte nicht mehr gerettet werden. Schnell stellt sich heraus, dass er die „Dritte Halbzeit“ bei einem Ackermatch verbracht hat. Aber ob er dort auch die tödlichen Verletzungen erlitten hat, bleibt vorerst unklar. Denn so sehr die Hooligangruppen verfeindet sind, genauso sehr sind sie sich einig, dass der größte und gemeinsame Feind die Polizei ist.
Daher konfrontieren sie das Saarbrücker Team mit Schweigen und klären ihre Kämpfe unter sich. Auch Adam verschweigt gewisse Wahrheiten. Als er jedoch bei sich zu Hause überfallen wird, weil jemand auf der Suche nach den Millionen aus dem Bankraub seines Vaters ist, muss er Leo einweihen. Doch wer hier wem trauen kann und am Ende auf wessen Seite steht, bleibt undurchdringlich.
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Regiekommentar
Wo gehöre ich hin? Wer ist meine Familie, und was bin ich bereit zu opfern, um sie zu bekommen? Im Tatort DIE KÄLTE DER ERDE geht es um Menschen, die um Loyalität und Zusammenhalt kämpfen und ihren Platz in der Welt suchen und verteidigen – mit allen Mitteln.
In diesem Tatort liebt jede Figur etwas oder jemanden mehr, als alles andere – und dieser Liebe wird alles untergeordnet, aus ihr entspringt alles Tun. Geheimnisse und Verletzungen entstehen, weil etwas anderes wichtiger ist. So handeln alle Figuren – aus ihrer Perspektive – auch folgerichtig und logisch – das spiegelt sich auch in den private Lines der Kommissar:innen wieder.
DIE KÄLTE DER ERDE ist voll von leidenschaftlich Liebenden, die mit großer, kämpferischer Wucht aufeinanderprallen. Irgendwo muss und darf sich schließlich alles mal entladen; ein Schlag ist immer auch eine Berührung, ein Mittel, um sich selbst zu spüren. Und sich kraftvoller, lebendiger, echter zu begegnen.
Ein Industriewestern – uns hat vor allem das Staubige, Rohe, Imperfekte, Verletzte in den Menschen und Landschaften interessiert. Die Narben, die Ruinen, das Ab- und Aufgerissene, Provisorische. FIGHT CLUB meets EUPHORIA.
Regie-Biographie

Kerstin Polte - ©Robin Kater
Kerstin Polte
Sie studierte in der Filmklasse der HfG Karlsruhe sowie an der Zürcher Hochschule der Künste und wurde für ihren ersten Kinospielfilm WER HAT EIGENTLICH DIE LIEBE ERFUNDEN? u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Zudem ist sie Gründerin des Serienwerks und Teil des feministischen Filmemacherinnen Kollektiv r.O.K.S.