GRANICA
Regie: Joshua Neubert
| Deutschland 2023 | 20 Min. | Poln. mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Herbst 2021. Die Försterin Oliwia wohnt mit ihrem Mann in der hoch militarisierten Sperrzone zwischen Polen und Belarus. Nachts stellt sie am Waldrand Essen und Wasser für Flüchtende bereit, die im Wald um ihr Leben kämpfen. Begegnet ist sie noch keinem – bis Hamid vor ihrem Fenster steht. Ihre Entscheidung, ihm zu helfen, verwickelt sie in einen tragischen Kampf mit einem System, das Menschlichkeit bestraft.
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Regiekommentar
Ende 2021 las ich einen Zeitungsartikel über die lebensbedrohliche Situation der Flüchtenden in der Sperrzone zwischen Polen und Belarus. Da die Zone für Hilfsorganisationen gesperrt war, wurde die Verantwortung, den Flüchtenden zu helfen, den Anwohnenden des Grenzstreifens auferlegt. Doch mit dieser Hilfe riskierten sie rechtliche Konsequenzen. Ihr Dilemma warf in mir Fragen auf: Wo liegt die Grenze zwischen Solidarität und der eigenen Sicherheit? Welche Folgen hat die Kriminalisierung von Menschlichkeit? In GRANICA möchte ich die Geschichte der zahlreichen Menschen, die sich der europäischen Migrationspolitik entgegenstellen, emotional spürbar machen. Menschen wie Oliwia, die sich für fremde Menschen in Gefahr begeben. Wir neigen dazu, die Menschen zu verherrlichen, die im Zweiten Weltkrieg die Juden versteckten. Aber es waren normale Menschen, wie Sie und ich. Krieg und Flucht sind eine vermeintlich hoffnungslose Realität. Und trotzdem, grünes Licht scheint in der Dunkelheit.
Regie-Biographie
Joshua Neubert
Geboren 1994. Nachdem er im Studiengang Medientechnik in Stuttgart und Los Angeles erste Kurzfilme gedreht hatte, arbeitete er ab 2018 als Regieassistent bei Spielfilm- und Streaming-Produktionen in Berlin. Seit 2020 studiert er Filmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg.