STILLE WASSER
Regie: Kevin Koch
| Deutschland 2022 | 29 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Ahrtal, Dezember 2021: Die Flutkatastrophe liegt fast ein halbes Jahr zurück, die meisten Häuser sind entweder abgerissen oder entkernt. Markus baut sein Haus dank der Hilfe vieler Helfer wieder auf. Horst hingegen fällt es schwer, das Erlebte zu verarbeiten. Während die beiden und viele andere im Ahrtal mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen haben, drehen Autofans ihre Runden auf dem nahe gelegenen Nürburgring, der längsten Formel-1-Strecke der Welt.
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Regiekommentar
STILLE WASSER ist ein Dokumentarfilm über die Zeit nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021. Interessant war für uns der Wintereinbruch in der Region, die noch sehr stark von der Zerstörung gezeichnet war. Für die Menschen im Ahrtal stand eine Veränderung bevor: Werden sie ihre Häuser rechtzeitig heizen können oder müssen sie sich eine andere Bleibe für den Winter suchen? Auch hier stellten sich viele die Frage: Bleibe ich wirklich hier oder ziehe ich weg? Wir wollten auch zeigen, dass es nicht nur Zerstörung, Leid und Angst vor der Zukunft gibt, sondern auch Hoffnung und Liebe für die kleinen Dinge des Lebens. Diese Poesie in den schwierigen Zeiten einzufangen, war für uns sehr wichtig. Als ich im Juli, wenige Wochen nach der Flut, in der New York Times einen Artikel über die Katastrophe las und erfuhr, dass es nach der Flutkatastrophe von 1910 Pläne gab, den Hochwasserschutz zu verbessern, dass aber zur gleichen Zeit der Nürburgring gebaut wurde und die Pläne verworfen wurden – da wurde ich hellhörig. Denn der Nürburgring ist nur 40 Kilometer vom Ahrtal entfernt.
Regie-Biographie
Kevin Koch
Kevin wurde in München geboren und wuchs auf dem Land auf. Nach sozialen Kunstprojekten in Indonesien und auf den Philippinen, studierte Kevin Medienwissenschaft und Medienpraxis an der Universität Bayreuth. Seit 2020 studiert er Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Kevin ist Stipendiat der Baden-Württemberg Stiftung und besuchte im Rahmen eines Austausches die Filmschule La Fémis in Paris.