THE RED SEA MAKES ME WANNA CRY
Regie: Faris Alrjoob
| Deutschland, Jordanien 2023 | 21 Min. | Engl. mit dt. UT, Dt., Arab. mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Die Kölnerin Ida Fehrmann fliegt in die jordanische Stadt Petra, wo ihr Partner Ismael spurlos verschwunden ist. Ihre Verzweiflung über sein Verschwinden wird noch größer, als sich ihr in Jordanien ein bislang verborgener Teil seines Leben offenbart.
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Regiekommentar
Es ist 9 Uhr abends. Zwei Wochen bis zum ersten Drehtag. Ich bin mit einem Direktflug aus Köln angereist. Mein Kameramann ist im Zimmer nebenan, und wir übernachten in einem Motel, das irgendwo im Süden Jordaniens in den 70ern zu verweilen scheint. Ich denke an Liebe, die nirgendwohin führt. Ich denke an Clara, die Ida spielen wird, und wie sie mir vorhin in einem Telefonat erzählt hat, dass sie beim ersten Mal, als sie jemanden verloren hat, von der Art und Weise überrascht wurde, wie Trauer und Romantik ineinander greifen. Sie fühlte sich verloren, aber innerlich sehr warm. Ich denke über die Zeitverschiebung nach und schaue auf meinem Handy, wie spät es in den Städten ist, in denen ich Freunde kenne, mit denen ich keinen Kontakt mehr habe. Wir wollten einen Film machen, der sich wie ein Jetlag anfühlt: das Verhängnis der Seelen im Transit, ein Fegefeuer zwischen allen Dingen, Himmel und Hölle, Heimat und Exil, Liebe und Sünde. Ein Film, der die Politik des Begehrens, der Geister und einer Liebe erforscht, die im Übermaß da ist, aber nirgendwo hin kann.
Regie-Biographie
Faris Alrjoob
Geboren 1995. Er studiert seit 2016 an der Kunsthochschule für Medien Köln und nahm 2019 am Austauschprogramm der KHM mit dem Emerson College in Boston teil. Sein Kurzfilm THE GHOSTS WE LEFT AT HOME feierte 2020 seine Uraufführung bei den Kurzfilmtagen Oberhausen. THE RED SEA MAKES ME WANNA CRY ist sein Abschlussfilm.