Drei Frauen auf einer Dachterasse

Filmgalerie 451

Drei Frauen auf einer Dachterasse

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BERLIN UTOPIEKADAVER

Regie: Johannes Blume
| Deutschland 2024 | 92 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt

Ein Taxifahrer fährt durch die Stadt Berlin und spricht über die Veränderungen und den Boom des Immobilienmarktes. Er selbst ist Punk, links und eine bekannte Größe in der autonomen Szene. Die Stationen seiner Fahrt sind die wichtigsten Orte der linksautonomen Szene: Rigaer Straße, Liebigstraße, das Tuntenhaus, Potse, Drugstore, Syndikat, Meuterei und die Köpi – alle im Überlebenskampf. Junge Menschen wie das Kollektiv der Potse und vom Drugstore fürchten um ihr selbstbestimmtes Leben. Frauen aus der Liebigstraße beschreiben, wie wichtig ihr Hausprojekt als Raum für Unterstützung suchende FLINTA* Personen war. Die letzten Räumungen sind noch nicht verarbeitet und schon stehen die nächsten an: Das autonome Jugendzentrum Potse muss den Schlüssel abgeben und die Verhandlungen um den Köpi Wagenplatz laufen schon. Der Film bewegt sich mit seinen Protagonist:innen durch ihre Lebenswelt, auf Kundgebungen, Konzerte, Demonstrationen, KüFas (Küche für alle) und durch ihr Privat- und Berufsleben. Immer wieder ertönt eine laute Stimme aus dem Megafon und erklärt der Stadt der Reichen den Kampf.

  • Regiekommentar

    Als Berliner nahm ich mit Erstaunen wahr, dass die Boulevardpresse, aber auch der Qualitätsjournalismus ein Bild über die linksautonomen Orte der Stadt zeichnen, das stark übertrieben oder einfach nicht mehr aktuell ist. Das Bild von der RAF oder von den „Chaostagen“ der 1980er/1990er-Jahre ist tief in der gesellschaftlichen Mitte verankert. Für meinen Film lernte ich Menschen kennen, die sich gegen die Übermacht des Immobilienkapitalismus stellen und sich von der Konsumgesellschaft abgrenzen. Ich bin ohne Vorurteil an die Szene herangetreten und habe mich von den Ereignissen mitreißen lassen. Eine Tür öffnete die nächste, und so erhielt ich Zugang zu Orten und Menschen, mit denen man nicht so schnell in Kontakt kommt. Vor allem nicht mit einer Kamera.

Regie-Biographie

Portrait Johannes Blume

Johannes Blume - Johannes Blume

Johannes Blume

Johannes Blume wurde in Berlin geboren. Er arbeitete zunächst als Barkeeper in einem Off-Theater in Prenzlauer Berg. Danach sammelte er praktische Erfahrungen bei verschiedenen Filmproduktionen. Parallel entstanden Experimental- und Kurzfilme, sowie filmische Auftragsarbeiten für kulturelle und sozial-ökologische Firmen und Projekte. Er studierte Philosopie und Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit seinem Studienabschluss 2019 arbeitet er als freier Regisseur.

Filmografie

2024
BERLIN UTOPIEKADAVER (Dok.)
2021
STRAWALDE - EIN LEBEN IN BILDERN (KF, Dok.)
Regie
Johannes Blume
Buch
Johannes Blume
Kamera
Johannes Thieme
Montage
Johannes Blume, Frank Brummundt
Musik
Markus Hossack
Ton
Markus Hossack, Mischung: Markus Hossack, Jochen Jezussek
Cast
Mit u.a. Bewohner*innen der Hausprojekte aus der Rigaer Straße, Liebigstraße, dem Tuntenhaus, der Köpi und Kollektivmitgliedern von der Potse, Drugstore, Syndikat und der Meuterei
Produzenten
Frieder Schlaich
Produktion
Filmgalerie 451
Koproduktion
ZDF - Das kleine Fernsehspiel, Johannes Blume
Redaktion
Varinka Link (ZDF - Das kleine Fernsehspiel)
Verleih
Filmgalerie 451
Weltvertrieb
Filmgalerie 451
Website
https://www.filmgalerie451.de/de/filme/berlin-utopiekadaver