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Regie: Lilith Kugler
| Deutschland 2024 | 90 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Als die Regisseurin zum Filmstudium nach Berlin kommt, ist der obdachlose Chris der Erste, der sie willkommen heißt. Chris lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer S-Bahn Station im Zentrum der Hauptstadt, umsorgt von der gesamten Nachbarschaft. Doch er ist suchtkrank und schafft es nicht, sich aus dem Teufelskreis zu befreien. Als es ihm schlechter und schlechter geht und er nur knapp dem Tod entkommt, beschließt er, dass er weg muss von der Straße und weg vom Heroin. Aber wohin? Wie kann ein junger Mann in unserer Gesellschaft seinen Platz finden, obwohl er seit Kindesalter nie irgendwo hingepasst hat – oder passen wollte?
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Regiekommentar
Ich beobachte schon länger, dass mich Menschen anziehen, deren Lebensentwürfe – egal ob gezwungenermaßen oder bewusst – nicht der Norm entsprechen. Sie sind eine Erinnerung daran, dass unsere Gesellschaft viel diverser ist, als ich sie in meiner gefilterten Komfortzone wahrnehme. Und sie beweisen, dass es immer Alternativen zu vermeintlichen Standards gibt. Teil der Gesellschaft – am Rande der Gesellschaft – Minderheit – integriert – geduldet – ausgeschlossen: Wo genau verlaufen die Grenzen zwischen diesen Begriffen? Wer definiert sie und auf welcher Grundlage?
Regie-Biographie
Lilith Kugler
Geboren 1991 in Stuttgart. Sie absolviert zur Zeit ein Masterstudium in Dokumentarfilmregie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und hatte mehrjährige Auslandsaufenthalte in Burkina Faso und auf den Philippinen. Nach ihrem Bachelor in Audiovisuellen Medien an der Hochschule der Medien Stuttgart entstand ihr erster und unabhängig produzierter dokumentarischer Langfilm LA MALADIE DU DÉMON, den sie mit Hilfe einer Impactkampagne im Kino und u.a. an Schulen zeigte und mit einem mobilen Kino zurück an den Drehort Burkina Faso brachte.