IMMERHIN: DIE KUNST, DIE KUNST
Regie: Antonia Walther | Deutschland 2024 | 90 Min. | FSK ab 12
Der renommierte Regisseur Stan (Armin Marewski) will mit seiner Theatergruppe ein Stück über die kritischen Seiten der Pharmaindustrie auf die Beine stellen. Dabei unterschätzt er die Macht der Psychotherapeutin Dr. Franz (Katharina Bellena), die er für seine Schauspielerinnen engagiert hat. Durch ihre Manipulation mischt sie sich in den Inszenierungsprozess ein, bis niemand mehr weiß, wer wirklich inszeniert. Stan bemerkt, wie sie heimlich dem Ensemble das Medikament Zyprecs verabreicht, um sie abhängig zu machen und die Pharmaindustrie in ein gutes Licht zu rücken. Doch das Medikament bringt Nebenwirkungen mit sich – und die Premiere rückt immer näher.
-
Regiekommentar
Ich wollte ursprünglich einen Film über eine Ärztin drehen und dabei thematisch ambivalent mit der Pharmaindustrie umgehen. In meiner Kindheit und Jugend habe ich oft beobachtet, wie meine Mutter nach ihrer Krebserkrankung unter den Nebenwirkungen ihrer verschriebenen Medikamente gelitten hat. Sie hatte eine Ärztin, die sehr hart mit ihr umgegangen ist, was ich als Kind nicht einordnen konnte. Diese Erinnerung sollte in der Figur der Dr. Franz mitschwingen. Während des Drehbuchschreibens und der Location-Touren habe ich aber gemerkt, dass mich die Theatergruppe von Stan interessiert. Bei Gruppendynamiken fällt mir auf, dass oft ähnliche Konflikte durch Manipulation, Liebe, Hass, Neid, Freundschaft und Konkurrenz auftreten. Ich wollte im Film zeigen, dass diese Konflikte immer wieder durch Dr. Franz auftreten. Es ist ein Horrortrip für Stan. Dabei steht die Bühne stellvertretend für die Welt: Wer inszeniert? Wer bringt einen Konflikt rein? Wer bestimmt, wie es läuft?
Regie-Biographie
Antonia Walther
Geboren 1992 in Berlin. Sie drehte schon früh Kurzfilme und begann 2013 ihr Regiestudium an der DFFB, nachdem sie als Regieassistentin für Detlev Buck gearbeitet hatte. Bei einem kurzen Abstecher in die Modebranche entwickelte sie ein Interesse an unkonventionellen Modedesigns und übertrug diese Herangehensweise von der Mode auch auf ihre Arbeit im Filmbereich. 2021 startete sie mit einem Hörbuchprojekt und einer Dokumentation über die Olympischen Spiele in München 1972.