HEUTE IST DAS GESTERN VON MORGEN
Regie: Jonas Neumann
| Deutschland 2024 | 82 Min. | Dt., Hebr., Ukr., mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
80 Jahre nach der Befreiung der Konzentrationslager stellt sich die Frage der Erinnerung an den NS-Terror so drängend wie nie zuvor! Denn wir erleben einen epochalen Wandel in Deutschland: Die letzten Zeitzeugen der NS-Zeit sterben. Wie kann künftig die Erinnerung aufrecht gehalten werden? Was können die Gedenkstätten gegen die zunehmende Relativierung des Holocausts und gegen Attacken von Rechts tun?
Der Film gibt einen Einblick in die inneren Kreise der KZ-Gedenkstätte Dachau und deren tagtäglichen Kampf gegen das Vergessen.
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Regiekommentar
Meine erste Regiearbeit BLICKE IN DIE LEERE (2009) folgte auf mein Engagement als Zivildienstleistender und Referent der KZ-Gedenkstätte Dachau. Der Film stellte Batsheva Dagan und Egon Marc Lövith, Überlebende der Shoah und ihre künstlerischen Zeugnisse vor. Seit jeher hat mich dieses Thema begleitet, nicht zuletzt weil mein Urgroßvater als politischer Gegner im KZ Dachau interniert worden war.
Mit Sorge betrachte ich heutzutage die Zunahme rechtsradikaler Attacken sowie die Entwicklung, dass provokante Aussagen von ungekannter Heftigkeit salonfähig werden. Auch in KZ-Gedenkstätten werden Angriffe häufiger. Heute ist es so drängend wie nie zuvor, die Ereignisse rund um die Gedenkstätten zu hören und zu sehen!
HEUTE IST DAS GESTERN VON MORGEN zeigt uns die letzten Zeug:innen wie Abba Naor und Boris Zabarko und die Mitarbeitenden der KZ-Gedenkstätte Dachau. Als Filmemacher, als ehemaliger fester Mitarbeiter des Gedenkortes und auch als Angehöriger einer Familie, die durch den NS-Terror getroffen worden ist, ist es mir ein tiefes Anliegen, dem Publikum die heutige Situation der Erinnerung an die Shoah in Deutschland sinnlich erfahrbar zu machen.
Regie-Biographie
Jonas Neumann
Er studierte Theaterwissenschaft und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, ehe er 2010 an die Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) wechselte, um dort Dokumentarfilm-Regie zu studieren. Seit seinem Diplom 2017 arbeitet er als Regisseur sowie als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HFF. Zudem ist er seit 2006 der KZ-Gedenkstätte Dachau als als freier Referent verbunden.