DOUZE
Regie: Hannah Weissenborn
| Deutschland, Frankreich 2023 | 25 Min. | Franz. mit dt. UT | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Damien und Max schwören sich, von der Straße zukommen. Doch bei einer polizeilichen Vertreibung aus dem Obdachlosencamp im Pariser „Bois de Vincennes“ wird Damien verletzt und muss operiert werden. Ohne eine feste Wohnanschrift ist das jedoch nicht möglich. In einer Welt, die ihnen ständig Steine in den Weg legt, müssen sie für Damiens Gesundheit, für ihre Würde und ihre Zukunft kämpfen.
-
Regiekommentar
Die Idee zu DOUZE kam auf, als ich einen obdachlosen Mann mit einer deformierten Hand traf. Aufgrund eines eingeklemmten Nervs hatten sich seine Finger zusammengezogen, die Hand war unbenutzbar geworden. Das Risiko auf Irreversibilität stieg stetig an – trotzdem konnte er seit Jahren nicht operiert werden: ohne Adresse war es nicht möglich, eine Krankenversicherung für Sozialhilfeempfänger zu empfangen. Ein Absurdum, ist doch genau diese Versicherung für Menschen wie ihn gemacht.
DOUZE ist über jahrelange Recherche und der Zusammenarbeit von Laien und SchauspielerInnen entstanden und bringt das Thema der Wohnungslosigkeit auf die Leinwand. Spätestens seit den Flüchtlingswellen ist das aktueller denn je. Das Buch wurde dabei von einer Ex-Obdachlosen supervised [supervisioniert]. DOUZE spiegelt die Kraft, Energie und den Humor der Menschen auf der Straße - und zeigt zugleich, welche tiefen, menschlichen Dilemmata zu ihrem Alltag gehören.
Regie-Biographie
Hannah Weissenborn
Geboren 1993 in Süddeutschland. Sie studierte erst Politik und Soziologie, danach Spielfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und absolvierte Gastsemester in Köln (Kunsthochschule für Medien Köln) und in Paris (La Fémis). Sie lebt und arbeitet zwischen Paris und Berlin.