Filmszene, in der eine Hochzeit dargestellt wird. Die Braut trägt ein langes, weißes Kleid mit Schleier und sitzt auf einem Stuhl. Der Bräutigam steht vor ihr, elegant gekleidet mit Anzug, Zylinder und Stock. Die Szene hat eine rustikale Atmosphäre, mit w

© DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

Filmszene, in der eine Hochzeit dargestellt wird. Die Braut trägt ein langes, weißes Kleid mit Schleier und sitzt auf einem Stuhl. Der Bräutigam steht vor ihr, elegant gekleidet mit Anzug, Zylinder und Stock. Die Szene hat eine rustikale Atmosphäre, mit w

© DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

DIE DREIGROSCHENOPER

Regie: Wolfgang Staudte | Deutschland, Frankreich 1963 | 124 Min. | FSK ab 16

Der berüchtigte Ganove Mackie Messer (Curd Jürgens) lebt im Londoner Stadtteil Soho. Hier, wo die Bettler betteln, die Diebe stehlen und die Huren huren, läuft er eines Tages Polly Peachum (June Ritchie) und ihrer Mutter Cella (Hilde Hildebrand) über den Weg. Weil sie ihm gut gefällt, bittet er die Damen, ihn zu einem Ball ins Hotel Zum Tintenfisch zu begleiten. Beim Tanz macht Mackie Messer Polly so lange den Hof, bis sie unter seinem Werben förmlich dahinschmilzt. Pollys Vater, der Bettlerkönig Jonathan Jeremiah Peachum (Gert Fröbe), ist außer sich, als er hört, was geschehen ist. Er befürchtet, der windige Gauner könnte ihm sein Geschäft verderben. Aber all seine Ermahnungen nützen nichts. Polly ist fest entschlossen, ihren Geliebten zu heiraten. Nach der Hochzeit versucht Mutter Peachum, ihren Schwiegersohn zu Fall zu bringen und verspricht der „Spelunken-Jenny“ (Hildegard Knef) eine hohe Belohnung, wenn sie Mackie Messer bei seinem nächsten Bordell-Besuch verpfeift.

  • Regiekommentar

    Nach dem 1955 abgebrochenen Verfilmungsprojekt der "Mutter Courage", wandte sich Regisseur Wolfgang Staudte 1962 erneut einem populären Stück Brechts zu. Die DREIGROSCHENOPER-Produktion stand jedoch ebensowenig unter einem guten Stern: Die Kurt Ulrich-Filmproduktion hatte 1958 bei den "Brecht/Weill-Witwen" die Rechte erworben. Staudte – 1961 verpflichtet – wollte das Stück modernisieren, indem er die sogenannte gute Gesellschaft und deren anwachsende Unmoral in die Schusslinie nimmt. Helene Weigel beharrte auf einer wortgetreuen Verfilmung des Theaterstücks. Staudtes Versuch der Vertragslösung misslang. Weitere Verzögerungen waren dem Mauerbau 1961 und dem durch Theaterkritiker Friedrich Luft ausgelösten erneuten Boykott von Brecht-Stücken geschuldet. 
    Staudtes Verfilmung hält sich an die Weigel-Ulrich-Vorgaben. Er inszeniert in nur 40 Tagen (und in drei Sprachfassungen) die sozialkritische Zeitsatire um die Auseinandersetzung zwischen dem Kopf einer Londoner Bettelfirma und einem Verbrecher mit guten Beziehungen zur Londoner Polizei als opulentes Musical mit Starbesetzung. 
    Erich Engel sagte nach der Abnahme-Vorführung bei den Rechteinhaberinnen: "Vielleicht kann und soll man die Dreigroschenoper nicht verfilmen – aber wenn, dann nur so, wie es hier geschah."
    (Filmmuseum Potsdam)

Regie-Biographie

Wolfgang Staudte

Wolfgang Staudte - Kurt Ulrich Film, Comptoir d'Expansion Cinématographique (C.E.C)

Wolfgang Staudte

Geboren 1906 in Saarbrücken, gestorben 1984 in Maribor, Slowenien. Er begann in den 1930er Jahren als Regisseur zu arbeiten. Mit dem DEFA- Spielfilm DIE MÖRDER SIND UNTER UNS schuf er 1946 den ersten deutschen Nachkriegsfilm überhaupt. 1975 wurde ihm das Filmband in Gold für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film verliehen. DER SNOB war sein letzter Fernsehfilm.

Filmografie

1946
DIE MÖRDER SIND UNTER UNS (SF)
1959
ROSEN FÜR DEN STAATSANWALT (SF)
1963
DIE DREIGROSCHENOPER (SF)
Regie
Wolfgang Staudte
Buch
Wolfgang Staudte, Günther Weisenborn
Kamera
Roger Fellous
Montage
Wolfgang Wehrum
Musik
Kurt Weill
Cast
Curd Jürgens, Hildegard Knef, Gert Fröbe, Hilde Hildebrand, June Ritchie
Produzenten
Kurt Ulrich
Produktion
Kurt Ulrich-Film in Zusammenarbeit mit Comptoir d'Expansion Cinématographique (C.E.C) (Paris)
Altersfreigabe
FSK ab 16