THE RECKLESS MOMENT
Regie: Max Ophüls | USA 1949 | 82 Min. | FSK ab 16 | Engl. mit engl. UT
Die Hausfrau Lucia (Joan Bennett) lebt mit ihrer 17-jährigen Tochter Bea (Geraldine Brooks) in einem idyllischen Haus nahe Los Angeles, ihr Ehemann ist geschäftlich im Ausland stationiert. Doch die familiäre Ruhe wird jedoch jäh gestört, als sich Bea in den älteren und zwielichtigen Ted (Shepperd Strudwick) verliebt. Lucia verbietet ihrer Tochter den Umgang mit dem Mann, doch Bea trifft ihn heimlich an ihrem Bootshaus. Zwischen ihnen kommt es zu einem heftigen Streit, Bea schlägt ihn und rennt davon. Als er ihr folgen will, fällt er ins Wasser und stirbt. Am nächsten Morgen findet Lucia die Leiche und um ihre Tochter zu schützen entsorgt sie den Toten in den hiesigen Sümpfen. Doch nur wenig später wird der Leichnam gefunden und eine Morduntersuchung beginnt. Niemand verdächtigt Bea, aber als der Kriminelle Martin in die Stadt kommt, um Schulden von Ted einzutreiben, wendet sich das Blatt: Martin ist in Besitz der Liebesbriefe, die Bea an Ted geschrieben hat und fordert von Lucia nun 5.000 Dollar als Schweigegeld.
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Regiekommentar
In Hollywood schuf Max Ophüls mehrere herausragende Filme. Seine beiden letzten – GEFANGEN (1948) und THE RECKLESS MOMENT (1949) – gelten als Meisterstücke des Film noir: düstere Psychokrimis, die noch heute unter die Haut gehen. Denn Max Ophüls perfektionierte hier sein Markenzeichen – die „schwebende Kamera“ – bis zur Vollendung. Ophüls‘ Kamera ist kein distanziert berichtender Beobachter der Handlung, sie ist Teil des Geschehens, ohne klaren Standpunkt und ohne die Sicherheit des alles erfassenden Überblicks. Diese damals neue Erzählweise brachte ihm die posthume Bewunderung seiner berühmten Kollegen ein.
(SR, Sven Rech)
Regie-Biographie
Max Ophüls
Geboren 1902 in Saarbrücken, gestorben 1957 in Hamburg. Nach der Machtergreifung des NS-Regimes flüchtete er zunächst nach Paris, später in die USA und kehrte 1949 wieder nach Paris zurück. Zu seinen größten Erfolgen zählen LIEBELEI (1933), DER REIGEN (1950), MADAME DE… (1953) und LOLA MONTEZ (1955).