UNSERE NATUR
Regie: Marlene Denningmann | Deutschland 2025 | 30 Min. | FSK ab 12 | Dt.
Ein Gebüsch tanzt durch eine leere Schule, Jugendliche versammeln sich in einem Stuhlkreis. Die Schulglocke läutet und ein Kennenlernspiel beginnt. In Zusammenarbeit mit Hamburger Jugendlichen schaut der Film hinter die Kulissen: Was passiert eigentlich bei einem Workshop für Sexualkunde?
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Regiekommentar
Unter dem Eindruck der MeToo-Bewegung und dem darauf folgenden gesellschaftlichen Dialog zum Thema Konsens in den 2010er-Jahren musste ich zurückdenken an meine Jugend: An die vielen Fragen, die ich als Teenagerin hatte und die Antworten vom „Dr. Sommer Team“ aus dem Bravo-Magazin. An unbeholfene Aufklärungsgespräche mit den Eltern und an Workshops mit Kondomen und Bananen in der siebten Klasse. Was hat sich seitdem getan?
Ich begann meine Recherchen und war schnell begeistert von der Arbeit der Sexualpädagog·:innen heute. Irgendwo zwischen Cringen und Lachen schaffen sie es bei ihren Besuchen an Schulen, ein offenes Gespräch über Gefühle, Körper und Sexualität mit Jugendlichen zu ermöglichen. Ich wollte unbedingt einen Film machen, der diesen Prozess einfängt und er sollte auf keinen Fall gescriptet sein.
Regie-Biographie
Marlene Denningmann - © Marlene Denningmann
Marlene Denningmann
Sie lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg. In Videoarbeiten, Vorträgen, Performances und Workshops ist sie mit der Verstrickung von Pop-Phänomenen und sozialem Wandel befasst und hat die Gesellschaft zwischen Tradition und Utopie im Visier. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert, u. a. von der Stiftung Kunstfonds, dem Deutschen Künstlerbund und der Künstlerinnenförderung Film/Video des Berliner Senats.
Filmografie
Weitere Spartenfilme
BLIND, INS AUGE
Die gezielten Verletzungen der Augen von Demonstrierenden während der Proteste 2022/23 im Iran offenbaren eine Form staatlicher Gewalt, die den Blick selbst zum Ziel hat. In der Montage des Films verschränken sich subjektive und dokumentarische Spuren zu einer filmischen Suche nach der politischen Kraft des Sehens und dem Angriff auf das Sichtbare selbst.
PERSEIDAS
In einer lauen Sommernacht tanzt eine Gruppe von Mädchen durch den Wald. Vollständig bei Nacht auf analogem Film gedreht, entwickelt sich PERSEIDAS zu einer feinfühligen Inszenierung von Licht. Der Film beleuchtet die Wichtigkeit weiblicher Gemeinschaft und fängt die Kontinuität essenzieller Verbindungen ein – zwischen Film und Licht genauso wie zwischen Girlhood und Freundinnenschaft.
AUS DER FERNE
Die in Deutschland geborene Anna hat ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater Hung und dessen Geburtsland Vietnam. Hungs traditionelle Vorstellungen und Werte widersprechen Annas Lebenszielen. Der gegenseitige Kontakt ist auf ein Minimum beschränkt. Als sie durch eine Reportage herausfindet, dass er 1992 von rassistisch motivierten Anschlägen in Rostock betroffen war, sieht sie sich plötzlich mit Hungs Kultur und Geschichte konfrontiert – und damit auch mit ihren eigenen Gefühlen zu ihm.