DAGGI
Regie: Daniel Hopp | Deutschland 2025 | 21 Min. | FSK ab 0 | Dt.
Regisseur Daniel Hopp und seine Nachbarin Daggi, eine ehemalige Privatdetektivin aus Ost-Berlin, untersuchen den Tod seines Vormieters. Daggi bringt nicht nur eine scharfe Beobachtungsgabe mit, sondern auch eine eigene Geschichte von Flucht, Bruchstellen und misstrauischer Fürsorge mit. Während ihrer Recherche verschränken sich ihre beiden Biografien immer mehr – verstärkt durch einen Schauspieler, der Hopp verkörpert und das Geschehen auf eine reflexive Metaebene hebt.
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Regiekommentar
Meine Arbeit beginnt oft dort, wo persönliche Erfahrung und gesellschaftliche Brüche aufeinanderstoßen. Während ich mich in meiner Jugend in Drogen flüchtete, floh meine Nachbarin Daggi am letzten Tag der DDR nach Westdeutschland, um ein neues Leben als Privatdetektivin zu beginnen. Diese biografischen Gegensätze bilden den Kern des Films.
Mich interessiert, wie reale Begegnungen und Beziehungen Geschichten hervorbringen, die nicht im klassischen Sinne „erzählt“ werden, sondern sich in der Spannung zwischen Erinnerung, Projektion und gegenwärtiger Erfahrung entfalten.
Die Methoden der Psychoanalyse und des Reenactments dienen mir dabei als Werkzeuge, um verdrängte Inhalte freizulegen, ohne sie in einer eindeutigen Dramaturgie aufzulösen. Das Ineinander von dokumentarischer Recherche, performativer Inszenierung und therapeutischem Rollenspiel schafft einen Raum, in dem sich Biografien überschneiden und Fragen nach Identität, Erinnerung und Verdrängung neu verhandeln lassen.
Regie-Biographie
Daniel Hopp
Geboren in Wien. Er studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Jeanne Faust, Anselm Reyle und Felix Ensslin. Ab 2019 absolvierte er ein Postgraduiertenprogramm am Royal College of Art in London. In seinen Arbeiten verwendet er einen Mix aus Film, Video und Performance.




