OCCHIO
Regie: Giulia Falcani | Deutschland 2024 | 6 Min. | It.
Ein wichtiges Sinnesorgan, das Auge, ist beschädigt. Der zermürbende Heilungsprozess führt uns auf eine innere Bewusstseinsreise voller Schmerz, Zerbrechlichkeit und seelischer Unruhe. Und scheinbar tragen auch Aberglaube und Hexerei zusätzlich zur Besserung bei.
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Regiekommentar
OCCHIO basiert auf eigenen Erfahrungen mit Schmerzen. Zum ersten Mal in meinem Leben befand ich mich in einem Zustand absoluter Hilflosigkeit und Abhängigkeit von anderen. Eine schwere Infektion beschädigte die Hornhaut meines Auges, und der Schmerz war so groß, dass ich tagelang in einem Delirium lebte, in dem ich mich nicht bewegen konnte und die Realität des Krankenhauszimmers sich mit meinen Träumen vermischte. Die Welt erschien mir verschwommen und schwer fassbar. Dieser Moment war ein Wendepunkt in meiner Selbstwahrnehmung, ich fühlte mich völlig von der Realität getrennt, ein externer Beobachter meines eigenen Lebens, über das ich keine Kontrolle mehr hatte.
In meinem Film erzähle ich von diesem Zustand der Machtlosigkeit, indem ich versuche, eine immersive Erzählung zu schaffen, in der der Zuschauende zum Patienten wird und die Kamera das geschädigte Auge ist. Das Leiden ist ein notwendiger Schritt, um wieder sehen zu können.
Regie-Biographie

Giulia Falcani - ©
Giulia Falcani
Geboren in Florenz. Sie arbeitet als Animatorin in Berlin und arbeitet regelmäßig mit Künstler:innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, um Theaterstücke, Musikvideos und dokumentarische Arbeiten zu realisieren. Ihre Filme wurden auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals gezeigt. Zusammen mit Emilia Zieser ist sie Gründerin des Animationsstudios Studio Fazi.




