Familie Max Ophüls

Max Ophüls, Namensgeber des Festivals, war ein international gefeierter Theater- und Filmregisseur. Er wurde als Max Oppenheimer 1902 in Saarbrücken geboren und starb 1957 in Hamburg.

(c) MOP

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Der junge Max Oppenheimer wuchs in einem liberalen großbürgerlichen jüdischen Elternhaus auf und erlebte 1906 seine erste Filmvorführung auf einem Jahrmarkt. Gegen die Pläne des Vaters, der für seinen Sohn eine kaufmännische Laufbahn vorsah, wurde Max Oppenheimer Schauspieler und Regisseur. Um den Familiennamen zu schützen, nahm er das Pseudonym Max Ophüls an.

Sein erstes Engagement als Theaterregisseur führte ihn 1925 an das Burgtheater in Wien, das er wegen antisemitischer Diffamierungen aber bereits nach vier Inszenierungen wieder verließ. In Wien lernte Max Ophüls die Schauspielerin Hilde Wall kennen, die er 1926 heiratete. Ein Jahr später wurde ihr gemeinsamer Sohn Marcel Ophüls geboren.

Nach Stationen in Frankfurt und Breslau ging Ophüls 1931 als Spielleiter an die Meinhard-Bernauer Bühnen nach Berlin. Im gleichen Jahr entstand im Auftrag der UFA sein erster Kurzspielfilm DANN SCHON LIEBER LEBERTRAN (nach einer literarischen Vorlage von Erich Kästner). Seinen ersten Langfilm DIE VERLIEBTE FIRMA drehte er 1932 für das Deutsche Lichtspiel-Syndikat. Weitere Regiearbeiten folgen. Mit der Schnitzler-Adaption LIEBELEI feierte Max Ophüls seinen Durchbruch in der Filmwelt.

Kurz nach dem Reichstagsbrand 1933 emigrierte Ophüls nach Paris, wohin ihm bald seine Familie folgte. In der Folgezeit drehte er in Frankreich, Italien und Holland und nahm 1938 die französische Staatsbürgerschaft an. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wirkte Max Ophüls 1940 als Autor an einer antinazistischen Hörfunksendung mit. Nachdem er seinen letzten Film (DE MAYERLING Á SARAJEWO) im sogenannten Freien Frankreich abgedreht hatte, floh er mit seiner Familie in den Süden Frankreichs, um von dort in die USA zu emigrieren. 1941 erhielt er das langersehnte Visum und gelangte per Schiff über Lissabon nach New York. Ende des Jahres erreichte er Hollywood, in der Hoffnung, dort an seine erfolgreiche europäische Regiekarriere anzuknüpfen. Doch die Anlaufschwierigkeiten waren enorm. Erst 1947 vollendete Max Ophüls seine erste Regiearbeit in den USA mit THE EXILE. Es folgten weitere Filme in Hollywood, bevor er Ende 1949 nach Frankreich zurückkehrte.

In Paris drehte Ophüls 1950 die Schnitzler-Verfilmung LA RONDE (DER REIGEN), die mit einem Drehbuchpreis in Venedig ausgezeichnet wurde und ihm einen Welterfolg bescherte. 1955 setzte er zu seinem letzten großen filmischen Meisterwerk LOLA MONTEZ an. 1957 inszenierte er auf Einladung von Gustaf Gründgens DER TOLLE TAG ODER FIGAROS HOCHZEIT am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Am Tag der Premiere wurde er ins Krankenhaus eingewiesen und starb am 26.März 1957. Max Ophüls wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt.