LET THE BELL RING
Regie: Christin Freitag
Deutschland 2018 | 90 Min. | Engl. mit dt. UT | dt. Erstaufführung
Malcolm hat den Punch zum Champion. Das größte Amateurturnier in den USA soll für den 23-jährigen Nachwuchsboxer die Eintrittskarte in die Welt des Profiboxens werden. Als er seinen ersten Kampf aber beinahe verliert, droht sein Traum zu zerplatzen. Auch Malcolms Trainer Jessie wird nervös. Er trauert noch um das Ende seiner eigenen Boxkarriere und fürchtet nun, ein zweites Mal zu scheitern. Malcolm und Jessie verschärfen das Training drastisch und steigern es bis an die Grenze der Selbstzerstörung. Doch reichen Talent, Leidenschaft und selbst harte Arbeit nicht aus, um weiterzukommen?
In LET THE BELL RING wird die klassische Heldenreise eines Boxers zu einem Generationenporträt über erste und letzte Hoffnungen. Vor der Kulisse von Los Angeles kreuzen sich einsame Wege und lassen ganz nebenbei eine Familie entstehen.
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Regiekommentar
Träume haben immer eine wichtige Rolle in meiner Vergangenheit gespielt, auch wenn ich aus einer Familie, aus einem Land komme, in dem das Konzept von Träumen eher skeptisch betrachtet wird. Sie sind nichts Sicheres, nichts, worauf man wirklich aufbauen sollte. Ich finde es interessant, dass sich in Amerika die Menschen auf ihre Träume verlassen, um ihre Existenz zu sichern. Dieser Gegensatz hat mich nicht losgelassen – Träume als Illusion oder als wirkliche Grundlage eines Lebens. Los Angeles und der bröckelnde Mythos des amerikanischen Traumes schienen die perfekte Bühne dafür. Also bin ich immer wieder nach Los Angeles gefahren und durch die Stadt gestreift, auf der Suche nach einer Geschichte, die mir etwas darüber erzählen kann. Bis ich eines Tages in einem stickigen, muffig-verschwitzten Boxstudio in einem Hinterhof in Long Beach stand. Was ich gefunden habe, war nicht so sehr die Erfüllung eines Traumes am Ende einer Reise. Aber ganz
nebenbei haben sich meine Protagonisten selbst ein Leben geschaffen, in dem sich schon das er-
füllt hat, wonach sie gesucht haben. (Christin Freitag)
Regie-Biographie
Christin Freitag
Biografie
Geboren 1984 in Grevesmühlen an der Ostsee. Sie studierte von 2009 bis 2016 Regie an der Deutschen
Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihr erster Kurzdokumentarfilm FEIERTAGE gewann den Deutschen Kurzfilmpreis 2012. LET THE BELL RING ist ihr Abschlussfilm und wurde für den
FIRST STEPS Award 2018 nominiert.
Filmografie
2009 EINFACH (KF)
2012 FEIERTAGE (KF, Dok.)
TOURIST (KF)
2013 INNER CITY ARTS (KF, Dok.)
JETZT JETZT JETZT (MF)
2014 VERSAMMELT (KF)
2018 LET THE BELL RING (Dok.)