Sunburned
Regie: Carolina Hellsgård Deutschland, Niederlande, Polen 2019 | 94 Min. | Dt., Engl. mit dt. UT
Die eigenwillige 13-jährige Claire (Zita Gaier) verbringt die Ferien mit ihrer älteren Schwester Zoe (Nicolais Borger) und ihrer Mutter Sophie (Sabine Timoteo) in einem Hotel am Meer in Andalusien. Sophie verlebt ihre Tage am Pool und zeigt nur minimales Interesse an ihren Töchtern.
Anfangs klammert sich Claire an ihre ältere Schwester Zoe. Doch als sich diese in Michael, einen Jungen ihres Alters, verliebt, ist Claire auf sich allein gestellt. Am Strand lernt sie den jungen senegalesischen Strandverkäufer Amram (Gedion Oduor Wekesa) kennen. Sie möchte ihm helfen, doch macht dadurch unabsichtlich seine verzweifelte Situation noch aussichtsloser.
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Regiekommentar
Ich erinnere mich an meine eigenen Ferien als Teenager mit der Familie, an die merkwürdige Mischung aus Besorgnis und Langeweile, die sich einstellte, sobald die Sommerferien begannen. Die brennende Sonne und der unnatürlich blaue Ozean waren herausfordernd. Ich sehnte mich nach etwas, das die Monotonie des Urlaubsresorts durchbrechen konnte. Zwischen meiner Schwester und mir herrschte ein ewiger Machtkampf. Die Ferien erlaubten uns, neue Rollen einzunehmen. Es war ein berauschendes Gefühl, eng verbunden mit der Aussicht, unsere Kindheit zurückzulassen. Unser Weg zum Erwachsensein vollzog sich oft vor dem Hintergrund von Armut und politischer Unruhe in den Ländern, die wir besuchten. Doch wie die meisten Touristen genossen wir das Essen, die Kultur und die Menschen, ohne über die uns umgebenden Verhältnisse nachzudenken.
SUNBURNED handelt von alldem: Erwachsenwerden, Tourismus, Migration und dem Traum von Europa. (Carolina Hellsgård)
Regie-Biographie
Carolina Hellsgård
Sie studierte experimentelle Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin sowie Regie und Drehbuch bei Cal Arts in Los Angeles. Ihr Spielfilmdebüt WANJA wurde auf der Berlinale 2015 uraufgeführt und auf verschiedenen Festivals mehrfach ausgezeichnet. Ihr zweiter Spielfilm ENDZEIT lief 2019 im Wettbewerb des Filmfestivals Max Ophüls Preis.