A LIVING DOG
Regie: Daniel Raboldt Deutschland 2019 | 94 Min. | ohne Dialog
Der Krieg zwischen der Menschheit und den von ihr selbst entwickelten autonomen Kampfdrohnen hat begonnen – und wir verlieren ihn. Jede Kommunikation zwischen Menschen ist unmöglich, da die Maschinen gelernt haben, auf unsere Sprachfrequenzen zu reagieren. Und sie entwickeln sich ständig weiter.
Der Deserteur Tomasz (Stefan Ebel) hat allem falschen Heldentum abgeschworen. Mit einem gestohlenen Fahrzeug flieht er in die Einöde der skandinavischen Wälder, fernab vom Kampfgeschehen. Immer auf der Flucht und immer in Bewegung hofft er, dem Schlimmsten zu entkommen. Doch da trifft er auf die willensstarke russische Widerstandskämpferin Lilja (Siri Nase), die die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Mit der Kraft der Verzweiflung verfolgt sie als letzte Überlebende ihrer Kampfgruppe einen selbstmörderischen Plan, um den übermächtigen Maschinen doch noch eine entscheidende Niederlage beizubringen. Damit jedoch bringt sie nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern lockt auch die Maschinen auf Tomasz' Fährte.
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Regiekommentar
A LIVING DOG wollte ich nicht nur machen, weil ich Genrefilme und Independentfilme liebe. Ich bin auch ein großer Bewunderer der Stummfilmzeit und der Ära des deutschen Expressionismus, weil sie die Künstlichkeit des filmischen Raumes nicht kaschiert, sondern ausgestellt hat. Ich liebe gute Dialoge, aber viele heutige Filme werden unter all ihrer Geschwätzigkeit erdrückt. Ich möchte sehen, was Menschen tun, wie sie handeln und wie sie sich in schwierigen Situationen entscheiden. Viele Filme filmen dagegen einfach Charaktere ab, die sich gegenseitig die Handlung erklären. Das wollte ich nicht. Ich wollte etwas Pures, das man sehen und fühlen kann.
Film ist ein visuelles Medium, das uns neue Welten in Form von bewegten Bildern liefern kann. Ich denke, dass alle Filme simulierte Welten erzählen, selbst die, die sich als „realistische Filme“ ausgeben. Science-Fiction ist für mich die klarste und reinste Form der filmischen oder literarischen Weltschöpfung. (Daniel Raboldt)
Regie-Biographie
Daniel Raboldt
Geboren 1978 in Berlin. Er studierte Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaft in Köln. Seit 2011 arbeitet er als selbstständiger Filmemacher und Dozent und gibt u. a. Workshops an Hochschulen und Fachhochschulen zum Thema Visuelle Effekte, Video in der Lehre und Animation.