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Regie: Elke Margarete Lehrenkrauss Deutschland 2019 | 106 Min. | Dt., Engl., Bulgar. mit dt. UT
Wenn im ländlichen Deutschland die Nacht hereinbricht, säumen alte Wohnwagen, die mit grellen Lichtern geschmückt sind, die endlosen Bundesstraßen, die sich durch Kartoffelfelder und dunkle Wälder schlängeln. In diesen Bussen warten Frauen aus Osteuropa und Afrika auf ihre Kundschaft. Auf der Suche nach einem besseren Leben sind sie hier gelandet, im Alltag der Sexarbeit.
Eines Tages erschüttert der Mordfall an einer der Prostituierten die vermeintliche Ruhe, und in der nächtlichen Einsamkeit der Provinz öffnet sich der Abgrund eines Mikrokosmos, der Prostitution als knallharte Endstufe eines globalisierten Kapitalismus erfahrbar mach
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Regiekommentar
Der Impuls für den Film kam mir während einer Nachtfahrt in meine Heimatstadt, nachdem ich viele Jahre im Ausland verbracht hatte. Als ich an diesen Wohnwagen vorbeifuhr, sprangen sie mir als groteskes Bild eines Mikrokosmos am Rande der Gesellschaft förmlich ins Gesicht. Also beschloss ich, einen Film darüber zu machen und diesen Frauen eine Stimme zu geben.
Im Laufe von drei Jahren haben wir versucht, in atmosphärischen Bildern und Szenen festzuhalten, was sich im dunklen Abgrund dieser Straßen verbirgt, um das Gefühl zu vermitteln, wie es ist, in dieser Einsamkeit zu leben, zu arbeiten, zu träumen oder missbraucht zu werden. Und zwar aus dem Blickwinkel unserer mutigen und hinreißenden Protagonistinnen. (Elke Margarete Lehrenkrauss)
Regie-Biographie
Elke Margarete Lehrenkrauss
Geboren 1979. Sie lebt und arbeitet als Filmemacherin und bildende Künstlerin in Berlin. 2003 erhielt sie ihr Diplom in Videokunst an der Hochschule Luzern. 2012 schloss sie mit Auszeichnung ihr Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes ab. Ihre Filme und Kunstwerke wurden auf Festivals, in Museen und Galerien weltweit ausgestellt und mehrfach ausgezeichnet.