FÜR IMMER SONNTAG
Regie: Steven Vit
| Schweiz 2022 | 84 Min. | Schweizerdt., Engl. mit dt. UT | Keine FSK-Prüfung. Folglich freigegeben ab 18 Jahren.
Über drei Jahre hinweg begleitet Filmemacher Steven Vit den Übergangsprozess seines Vaters Rudy vom Arbeitsleben in die Pensionierung. Von seiner letzten Geschäftsreise über die Abschiedsfeier nach 43 Jahren im selben Unternehmen bis zur ersten Phase des Ruhestands. Es ist eine Reise, die über drei Kontinente führt – das Häusermeer in Tokyo, die Skyline von Shanghai, die Kanadische Wildnis oder die Berglandschaft des Berner Oberlands. Und es ist das Porträt eines „Boomers”, jener viel beschworenen, aussterbenden Spezies des 20. Jahrhunderts.
Ab jetzt jedenfalls ist für Rudy jeder Tag ein Sonntag. Doch die Vorfreude wird schnell von einer Erkenntnis abgelöst: Das Leben im besten Alter ist ein wilder Ritt auf der emotionalen Achterbahn.
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Regiekommentar
Man könnte sagen, dass ich in einer eher unspektakulären Familie aufgewachsen bin, wie unzählige andere in der Schweiz und auf der ganzen Welt auch: Mit einem berufstätigen Vater und einer Mutter, die zu Hause blieb und sich um die Kinder und den Haushalt kümmerte. Aber gerade in dieser allzu vertrauten, alltäglichen Struktur liegt der Grund, warum ich diesen Film machen musste.
Während ich zu meiner Mutter immer ein enges und offenes Verhältnis hatte, wurde mir klar, dass ich so gut wie nichts über meinen Vater weiß und darüber, wie er fühlt, denkt oder was er eigentlich all die Jahre in seinem Beruf gemacht hat.
Während ich ihn durch den Pensionierungsprozess begleitete, wurde ich mit Gedanken und Fragen konfrontiert, die nicht nur das Leben meiner Eltern betreffen, sondern auch eine Reflexion meiner Einstellung zu meinem eigenen Leben hervorriefen. Ich glaube, dass dieser Film in vielen Menschen vertraute Gefühle wecken wird. Gefühle, die wir alle kennen, aber selten offen aussprechen.
Regie-Biographie
Steven Vit
Geboren 1990 in Bellach, Schweiz. Nach seiner Filmausbildung an der Hochschule Luzern 2014 arbeitete er u.a. im Bereich Fiktion des SRF. 2020 schloss er sein Masterstudium in Film an der Hochschule der Künste in Stockholm ab.