Filmstill RUKLA – MOMENTAN KEINE FEINDSICHT

©Alexander Gheorghiu

Filmstill RUKLA – MOMENTAN KEINE FEINDSICHT

Filmstill RUKLA – MOMENTAN KEINE FEINDSICHT - ©Alexander Gheorghiu

RUKLA – MOMENTAN KEINE FEINDSICHT

Regie: Steffi Wurster
| Deutschland 2022 | 87 Min. | Dt., Russ., Litauisch mit dt. UT | Keine FSK-Prüfung. Folglich freigegeben ab 18 Jahren.

In dem litauischen Örtchen Rukla hat die NATO tausend Soldatinnen und Soldaten stationiert. Kampfbereitschaft ist hier jeden Tag zu sehen und zu hören. Manöver und Übungen der NATO finden das ganze Jahr über statt. Dieser Umstand richtet die Bewohner:innen von Rukla zwischen West und Ost aus, hier haben alle eine Meinung.
Die deutsche Soldatin Nina ist für ein halbes Jahr in Litauen im Einsatz. Als sie in Rukla landet, ist Russland noch ein Feind ohne Namen. Dass Nina bald mit ihrem gepanzerten Leguan Brücken für vorrückende NATO Truppen legen müsste, scheint niemand im Stützpunkt zu befürchten. Doch Vilma befürchtet genau das. Seit der Annexion der Krim trainiert die Ortsvorsteherin von Rukla ihre Familie in paramilitärischer Landesverteidigung. Sie hält die militärische Bedrohung Westeuropas durch Russland für real. Für den Rentner Georgi ist das westliche Propaganda. „Wer braucht heute noch Panzer?“, schimpft der gebürtige Belarusse.
RUKLA – MOMENTAN KEINE FEINDSICHT erlaubt es für die Dauer eines Films die Zeit zurückzudrehen, und die Gewissheiten des Status Quo in Europa wahrzunehmen, den der Überfall Russlands auf die Ukraine beendet hat.

  • Regiekommentar

    Der kleine litauische Ort Rukla, mehr Wald als Plattenbauten, ist für Deutschland ein wichtiger Ort seiner Sicherheitsarchitektur. Hier leitet die Bundeswehr eine multinationale NATO Battlegroup an der Ostflanke des Bündnisses. 2018 ging ich dort hin, weil mich das starke Bedrohungsgefühl interessierte, das die Litauer:innen gegenüber Russland empfanden. Wozu wird in Rukla regelmäßig ein Krieg mit schweren Waffen geprobt? In Zeiten von Cyber- und Informationskriegen schien mir das wie eine überholte Kulisse der Abschreckung. Dass dieses schwere Gerät so bald wieder wichtig werden würde, konnte ich mir damals nicht vorstellen.
    Mein Film dreht die Zeit sieben Monate vor Russlands Angriff auf die Ukraine zurück. Er zeigt militärische Routinen und einen Ort, der schon zu sowjetischen Zeiten voller militärischer Geheimnisse strotzte.

Regie-Biographie

Steffi Wurster

Steffi Wurster - ©Ole Streicher

Steffi Wurster

Sie arbeitet als Bühnenbildnerin und Filmemacherin und studierte Bildende Kunst an der Universität Mainz sowie Bühnenbild an der Universität der Künste Berlin. Neben ihren szenografischen Arbeiten entwickelt Steffi Wurster seit 2010 dokumentarische Filmprojekte. Seit 2017 ist sie Dozentin an der TU Berlin im Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum.

Filmografie

2014
CONSTRUCTING SOCHI (Dok.)
2017
A WELL-GUARDED CONFLICT (KF, Dok.)
2018
FROZEN CONFLICT (Dok.)
2022
RUKLA - MOMENTAN KEINE FEINDSICHT (Dok.)
Regie
Steffi Wurster
Buch
Steffi Wurster
Kamera
Alexander Gheorghiu
Montage
Maja Tennstedt, Janina Herhoffer
Ton
Ignas Lungevicius, Ignas Mateika, Hannes Schulze, Dominik Avenwedde
Dramaturgie
Christiane Büchner
Produzent
Tobias Büchner
Produktion
Büchner Filmproduktion
Koproduktion
ZDF – Das kleine Fernsehspiel
Redaktion
Burkhard Althoff
Förderung
Gerd Ruge Projektstipendium der Film- und Medienstiftung NRW
Weltvertrieb
New Docs, Elina Kewitz