SÖDER
Regie: Raoul Bruck
| Österreich 2024 | 26 Min. | Keine Altersfreigabe-Prüfung (FSK) erfolgt
Die Geschäftsfrau Kerstin engagiert über das Darknet einen mysteriösen jungen Mann, um ihren nutzlosen Ehemann Torben im Zuge eines Wochenendausflugs beseitigen zu lassen. Doch der vermeintliche Auftragskiller Söder ist in Wahrheit nur ein angeberischer Stubenhocker, der im Internet seine Wunschfantasien auslebt. Davon überzeugt, dass er Manns genug ist, die Tat auszuführen, bestellt er im Darknet eine Pistole. Als diese nicht rechtzeitig zugestellt wird, muss er improvisieren.
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Regiekommentar
Mit Söder haben wir versucht, der erzählerischen Mechanik klassischer Kriminalfilme einen absurden und zeitbezogenen Spin zu geben. Auch hier gibt es eine unerbittliche Abfolge von Aktion und Reaktion, Allianzen und Doppelspielen, an deren Ende die absurde Macht des Zufalls über jeden noch so ausgearbeiteten Plan triumphiert. Nur bringt hier virtuelle Hochstapelei den Stein ins Rollen. Der Impostor Söder tritt mit seinen unausgelebten Gelüsten aus den Untiefen des Darkweb in die reale Welt eines Paares, die genauso unwirklich und dreamcore-haft wie die digitale zu sein scheint: Voller Momente, die nicht nur angesichts der bevorstehenden Tat sowohl von einer absurden Melancholie des Abschieds als auch von der Spannung und Komik des drohenden Unheils bestimmt sind.
Regie-Biographie
Raoul Bruck
Geboren 1991 in Wien. Er arbeitete als Casting Director und Assistent für Eva Roth u.a. an Filmen von Ulrich Seidl, Josef Hader und Veronika Franz. Seit 2017 ist er als Regieassistent und AD tätig, u.a. für Projekte von Margarethe von Trotta, Jessica Hausner, David Schalko und Evi Romen. Zudem ist er Regisseur und Autor zahlreicher Musikvideos, Werbungen, Kurzfilme und Festivaltrailer.