WO KEINE GÖTTER SIND, WALTEN GESPENSTER
Regie: Bastian Gascho | Deutschland 2023 | 91 Min. | FSK ab 12
In einem fernen Land in einer unbestimmten Zukunft zwingt ein totalitäres System seiner Bevölkerung ungefragt und alternativlos glückliche Leben auf. Eine Gruppe von Widerstandskämpfer:innen, unter ihnen ein beinahe hundertjähriges Gespenst, ist untergetaucht. Während sie auf den Sprengstoff warten, um das System zum Einsturz zu bringen und den Menschen die Freiheit zur Identitätssuche und eigenen Lebensgestaltung wieder zurückzugeben, stehen sie selbst schon vor den Herausforderungen, die eben diese Freiheit mit sich bringt. Existentielle Fragen bedrohen das Frühstück und fehlende Teller vertreiben den Hunger. In ihrem komplizierten Zusammensein bildet sich plötzlich ein Widerstand gegen den Widerstand – und es scheint, als würden sich alle komplett in ihren Plänen verlieren.
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Regiekommentar
In einer Welt, in der wir Menschen immer egozentrischer auf uns selbst fokussiert sind, könnte der utopische Zukunftstraum zu einem möglichen Horrorszenario werden. Ein Leben, das ohne die Probleme und Schwierigkeiten des Zusammenseins verläuft, erscheint verlockend, aber birgt auch Gefahren. Die liberale Weltanschauung führt dazu, dass individuelle Freiheiten und Selbstverwirklichung in den Vordergrund treten. Mit dieser Entwicklung und den kommenden Herausforderungen der künstlichen Intelligenz stellt sich die Frage, wohin der perfekte Algorithmus uns führen wird. Welche Werte und Verbindungen müssen wir auch auf einer filmischen und filmpolitischen Ebene schützen? Es gilt sich einzusetzen, wofür es sich zu kämpfen lohnt – für all das undurchdringliche Chaos und die Verstrickungen in uns und mit den Menschen um uns herum. Ich wollte einen Raum schaffen, in dem das möglich ist. Einen Film, der uns dazu einlädt, die Komplexität zu erkunden, darüber zu lachen und sie hochzuhalten.
Regie-Biographie
Bastian Gascho
Geboren 1985 in Kösching. Er studierte Theaterwissenschaft in München und erweiterte seine Erfahrungen in Film und Schauspiel u.a. durch die Mitarbeit an verschiedenen Kurz-, Fernseh- und Kinofilmen. Seit 2010 studiert er Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Neben seinen Filmen inszenierte er auch bereits sein erstes selbstgeschriebenes Theaterstück „Sunshine Champagner“.