Ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Strand. Eine Frau schaut vor sich auf den Boden, die anderen beiden schauen in die Ferne. Die Stimmung scheint angespannt.

© Piffl Medien GmbH

Ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Strand. Eine Frau schaut vor sich auf den Boden, die anderen beiden schauen in die Ferne. Die Stimmung scheint angespannt.

© Piffl Medien GmbH

DIE INNERE SICHERHEIT

Regie: Christian Petzold | Deutschland 2000 | 102 Min. | FSK ab 12 | Dt., Port. mit dt. UT

Die ehemaligen Terroristen Hans (Richy Müller) und Clara (Barbara Auer), leben seit ihrer Flucht aus Deutschland im Untergrund in Portugal. Von dort aus planen sie, sich nach Brasilien abzusetzen, um dort „neu anzufangen“. Besonders ihre 15-jährige Tochter Jeanne (Julia Hummer) sehnt sich nach einem Leben in Normalität, denn sie vermisst den Kontakt zu Gleichaltrigen.
Eines Tages lernt sie am Strand den charmanten Surfer Heinrich (Bilge Bingül) kennen, in den sie sich sofort verliebt. Doch die Pläne der Familie geraten durcheinander, als in ihr Hotelzimmer eingebrochen wird und sowohl ihr Geld, als auch ihre Pässe gestohlen werden. Kurzerhand müssen sie zurück nach Deutschland, wo sie in einer leerstehenden Villa unterkommen. Und während die Eltern versuchen, Geld für die weitere Flucht zu beschaffen, trifft sich Jeanne heimlich mit Heinrich.

  • Regiekommentar

    Als Grundmetapher hatte ich immer einen Satz aus dem Buch "Schiffbruch mit Zuschauer" von Hans Blumenberg im Kopf: Wenn Schiffe, die wie Begriffsapparate funktionieren, auf Grund laufen, ist es dann möglich, aus den herumschwimmenden, treibenden Trümmerstücken etwas Tragfähiges zu bauen? Wie kann es die Linke nach diesem bestialischen Zusammenbruch schaffen zu überleben?
    Als Harun Farocki und ich mit der Arbeit am Drehbuch begannen, kamen wir irgendwann zu dem Schluss, dass dieses aus Wrackteilen gezimmerte Floß die Kleinfamilie ist. In Kreuzberg, wo ich wohne, kann man das besonders gut beobachten. Hier haben sich die linken Kollektive in Kleinfamilien-Zellen mit Maulwurfmittelpunkt zum Überwintern zurückgezogen.
    (aus: Hefte zur Kunst, Nr. 43, September 2001)

Regie-Biographie

Porträt von Christian Petzold, Tribute des 46. Filmfestival Max Ophüls Preis

Christian Petzold

Christian Petzold

Geboren 1960 in Hilden. Er studierte Regie an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin. Sein Abschlussfilm PILOTINNEN (1995) sowie CUBA LIBRE (1996) und DIE BEISCHLAFDIEBIN (1998) feierten ihre Uraufführung auf dem Filmfestival Max Ophüls. Zu seinen vielfach preisgekrönten Filmen zählen u.a. DIE INNERE SICHERHEIT (2001), YELLA (2007), BARBARA (2012) , TRANSIT (2018), UNDINE (2020) und ROTER HIMMEL (2023). Neben seinen Kinofilmen drehte er auch mehrere Fernsehproduktionen, darunter für die Krimireihe Polizeiruf 110.

Filmografie

1995
PILOTINNEN (TV)
1996
CUBA LIBRE (TV)
1998
DIE BEISCHLAFDIEBIN (TV)
2000
DIE INNERE SICHERHEIT (SF)
2003
WOLFSBURG (SF)
2005
GESPENSTER (SF)
2007
YELLA (SF)
2008
JERICHOW (SF)
2011
DREILEBEN – ETWAS BESSERES ALS DEN TOD (TV)
2012
BARBARA (SF)
2014
PHOENIX (SF)
2018
TRANSIT (SF)
2020
UNDINE (SF)
2023
ROTER HIMMEL (SF)
Regie
Christian Petzold
Buch
Christian Petzold, Harun Farocki
Kamera
Hans Fromm
Montage
Bettina Böhler
Musik
Stefan Will
Ausstattung
K.D. Gruber
Kostüm
Anette Guther
Cast
Julia Hummer, Barbara Auer, Richy Müller, Bilge Bingül, Katharina Schüttler, Bernd Tauber
Produzenten
Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber
Verleih
Piffl Medien
Website
https://pifflmedien.de/filme/die-innere-sicherheit/
Altersfreigabe
FSK ab 12