ICH STERBE. KOMMST DU?
Regie: Benjamin Kramme | Deutschland 2025 | 98 Min. | FSK ab 12
Die alleinerziehende Mutter Nadine (Jennifer Sabel) hat nicht mehr viel Zeit. Sie wird sterben. Im Krankenhaus kann man nichts mehr für sie tun, also kehrt sie in ihre Wohnung zurück, um ihre Sachen zu packen und Abschied zu nehmen. Auf sich und ihr Schicksal zurückgeworfen, bezieht sie widerwillig ihr Zimmer in einem Hospiz, auch wenn sie sich weiterhin innerlich weigert, dort anzukommen. Sie sehnt sich nach Dexter, ihrem fünfjährigen Sohn, der nun bei ihrer Mutter Renate (Barbara Philipp) lebt.
Als der Junge sie endlich besuchen kommt, ist Nadine überglücklich. Aber Dexter hat Angst vor der glatzköpfigen Frau, die nicht mehr wie seine Mutter aussieht und will nicht mehr an diesen Ort zurückkommen. Resigniert legt sich Nadine ins Bett und will nur noch sterben. Aber so schnell geht es dann auch nicht. Widerwillig begibt sie sich in den Gemeinschaftsraum und lernt Marion (Hildegard Schroedter) kennen, eine lebenslustige Frau, die sich vom Sterben nicht unterkriegen lässt.
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Regiekommentar
Sterben kann man nicht üben. Diese beängstigende Erfahrung macht jeder Mensch irgendwann. Ich glaube, dass der Tod immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist. Deshalb möchte ich einen Film machen, der einen ehrlichen Blick auf das Sterben wirft, von den Herausforderungen letzter Lebenstage erzählt, von Abschiedsschmerz und Reisefieber, körperlichem Verfall und unerfüllten Sehnsüchten, der Angst vor dem Tod und der Liebe zu den Kleinigkeiten des Lebens, von Freundschaften auf den letzten Metern, dem Humor, den das Leben bis zum Schluss behält und der Erkenntnis, wie unfertig es oft zu Ende geht.
Diese Erfahrung macht auch Nadine, der es verwehrt bleibt, ihren Sohn aufwachsen zu sehen. Nicht zuletzt soll es deshalb ein Film über die vielleicht schwierigste Aufgabe werden, die wir im Leben zu meistern haben: das Loslassen.
Regie-Biographie
Benjamin Kramme
Geboren 1982 in Weimar. Er studierte 2004 bis 2008 Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Neben seiner Arbeit als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur studiert er Soziale Arbeit im Fernstudium und arbeitete bereits in diversen sozialen Einrichtungen, zuletzt in einem Hospiz in Schwerin.