Eine junge Frau steht in einem verschneiten Wald und blickt nachdenklich in die Kamera.

© Claudia Tuyet Scheffel

Eine junge Frau steht in einem verschneiten Wald und blickt nachdenklich in die Kamera.

© Claudia Tuyet Scheffel

LONIG & HAVENDEL

Regie: Claudia Tuyết Scheffel | Deutschland, Tschechische Republik 2025 | 116 Min. | FSK ab 12 | Deutsch, Vietnamesisch mit dt. UT

Um Schnee zu sehen und Deutsch zu lernen, zieht die junge Vietnamesin Trúc Lâm (Nano Nguyen) in einen kleinen Ort mitten im Erzgebirge in Sachsen. Sie ist fasziniert vom Wald, den Bergen, und der klaren Luft, die nach Wolken und Winter riecht und beim Einatmen in der Nase brennt – wofür sie von ihren Mitschülerinnen verspottet wird. Bei einem Ausflug in ein Bergwerk verirrt sie sich im Labyrinth der dunklen Schächte und kommt plötzlich auf der anderen Seite des Berges wieder heraus. Diese Welt gleicht der alten fast gänzlich – die Personen sind jedoch ausgetauscht.
In der Stadt auf der anderen Seite lernt sie Duc (Tri An Bui) kennen, den Sohn einer vietnamesischen Familie, die einen Asia-Imbiss betreiben. Und während Duc versucht, die Balance zwischen seiner deutsch-vietnamesischen Herkunft zu finden und den Erwartungen anderer gerecht zu werden, nimmt Trúc Lâm die Hilfe eines Geistes an, um in ihre Welt zurückzufinden.

  • Regiekommentar

    LONIG & HAVENDEL ist ein modernes Märchen in einer traditionellen Region, die vor allem für ihre idyllische Landschaft und märchenhafte Wälder bekannt ist. Das Erzgebirge und Vietnam haben auf den zweiten Blick einige Gemeinsamkeiten: Beide bringen viel Kultur, viele Mythen und Märchen mit. Ich bin als Tochter einer vietnamesischen Vertragsarbeiterin und eines ostdeutschen Vaters im Erzgebirge aufgewachsen und wollte eine Geschichte erzählen, die unterschiedliche Träume von Jugendlichen und verschiedene vietnamesische Generationen im ländlichen Raum zeigt.
    LONIG & HAVENDEL spielt in einem realistischen Setting, in das sich magische Elemente betten: Mit Bildern aus der Schwarzen Romantik und einer Ästhetik, wie man sie in der erzgebirgischen Natur findet. Wälder im Schnee, bergige Landschaften, traditionsreiche Gaststuben, aber auch Asia Imbisse und die Nachgeneration von vietnamesischen ehemaligen Vertragsarbeitenden.

Regie-Biographie

Porträt von Claudia Tuyết Scheffel, Regisseurin des Films LONIG & HAVENDEL

© Erik Hamann

Claudia Tuyết Scheffel

Geboren 1995 als Tochter einer vietnamesischen Vertragsarbeiterin und eines ostdeutschen Vaters in Chemnitz. Sie wuchs im Erzgebirge auf. 2021 erschien ihr Roman "Scherben im Plateau" beim Materialverlag in Hamburg. Sie studierte Bildende Kunst mit Schwerpunkt Film an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. LONIG & HAVENDEL ist ihr Abschlussfilm.

Filmografie

2020
AMPUTIERTE ARSCHBACKEN (MF)
2021
DIE TRAGÖDIE DER KÖNIGIN HORTENSE (KF)
2021
WASSER WERDEN (KF)
2025
LONIG & HAVENDEL (SF)
Regie
Claudia Tuyết Scheffel
Buch
Claudia Tuyết Scheffel
Kamera
Yunus Çağ Köylü
Montage
Niklas Doka
Musik
Florian Illing
Ton
Nicola Sulis, Ki Bùi
Ausstattung
Nele Seifert
Kostüm
Babette Sperling , Pia Kopprasch
Cast
Nano Nguyen, Tri An Bui, Bijan Benjamin, Long Dang Ngoc, Niklas (Niki) Wetzel
Produzenten
Claudia Tuyết Scheffel
Producer
Peter M. Wacker
Produktion
Claudia Tuyết Scheffel
Koproduktion
Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK)
Förderung
MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (KdFS), Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)
Altersfreigabe
FSK ab 12