Zwei Personen sitzen in einem gemütlich eingerichteten Raum mit Holzvertäfelung und Vorhängen. Links ist ein junger Mann mit lockigen Haaren zu sehen, der nachdenklich oder besorgt schaut. Rechts sitzt eine ältere Frau mit verschränkten Armen, die ernst w

© Philip Gröning Filmproduktion GmbH

Zwei Personen sitzen in einem gemütlich eingerichteten Raum mit Holzvertäfelung und Vorhängen. Links ist ein junger Mann mit lockigen Haaren zu sehen, der nachdenklich oder besorgt schaut. Rechts sitzt eine ältere Frau mit verschränkten Armen, die ernst w

© Philip Gröning Filmproduktion GmbH

SCHAM

Regie: Lukas Röder | Deutschland 2025 | 86 Min. | FSK ab 16

Aaron (Til Schindler) hatte eine traumatische Kindheit. Er wurde von seiner Mutter Susanne (Heike Hanold-Lynch) ständig geschlagen, immer wieder übte sie sowohl körperliche, als auch psychische Gewalt gegen ihn aus. Im Alter von sieben Jahren wurde er dann von einem Unbekannten sexuell missbraucht. Daraufhin begann er, mit anderen gleichaltrigen Kindern Sex zu haben. Heute, als junger Erwachsener, ist er immer noch traumatisiert und schämt sich zutiefst.
Als er seine Mutter nach vier Jahren Funkstille wieder besucht, ist er bereit, sein Schweigen zu brechen. Er wirft ihr vor, ihn als Kind nicht nur nicht beschützt, sondern auch selbst gequält zu haben. Zu seiner Überraschung geht sie in die Offensive und hält ihm vor, ihr Leben ruiniert zu haben. Doch trotz der beiden entgegengesetzten Standpunkte und der harten gegenseitigen Anschuldigungen suchen die beiden nach Wegen, wieder zusammenzufinden.

  • Regiekommentar

    Aaron wagt einen Schritt hinaus aus dem Vergessen, hinein ins Erinnern. Mutter wie Sohn leiden unter ihrer gemeinsam erlebten Zeit. Ihre Beziehung ist zerstört und nur das miteinander Sprechen, nur das gemeinsame Aufarbeiten gibt die Chance auf eine Verbesserung ihres Verhältnisses.
    Durch das gegenseitige Filmen offenbaren sich zwei Bilder der jeweiligen Personen. Zunächst, was sie filmen, und zum anderen, wie sie selbst dabei aussehen. Beide Informationen geben Details über die Figuren preis. Wir können über Mimik, Körperhaltung und Bewegungen Emotionen ablesen, gleichzeitig sehen wir, was die Person in diesem Moment filmt. Die Beziehung wird das eigentliche Filmthema. Die Zuschauer:innen sehen Aktion und Reaktionen, den Raum zwischen den Menschen, in dem Dialog und Erinnerung sich kristallisieren, widersprechen und gegenseitig verstärken oder auslöschen.
    SCHAM ist eine streng formale Arbeit über die unauflösbar zwiespältige Beziehung zwischen Mutter und Sohn.

Regie-Biographie

Porträt von Lukas Röder, Regisseur des Films Scham

© Daniel Seiffert

Lukas Röder

Geboren 1993 bei München studiert er seit 2017 Spielfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Sein mittellanger Film GEHIRNTATTOO gewann 2021 bei den Internationalen Hofer Filmtagen den Goldpreis der Friedrich-Baur-Stiftung. Sein mittellanger Film LANGER LANGER KUSS feiert Premiere in der Sektion Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale 2023.

Filmografie

2021
GEHIRNTATOO (MF)
2023
LANGER LANGER KUSS (MF)
2024
SCHAM (SF)
Regie
Lukas Röder
Buch
Lukas Röder
Kamera
Louis Dickhaut
Montage
Lukas Röder
Musik
Heavensgate
Ton
Justus Wirth
Ausstattung
Marlene Rösch, Lotta Thoms, Luzia Ehrmann
Kostüm
Marlene Rösch, Lotta Thoms, Luzia Ehrmann
Casting
Lukas Röder
Cast
Heike Hanold-Lynch, Til Schindler
Produzenten
Philip Gröning
Producer
Felix Stegmann
Produktion
Philip Gröning Filmproduktion
Redaktion
Natalie Lambsdorff (Nachwuchsfilmredaktion),BR
Förderung
FilmFernsehFonds Bayern (FFF)
Verleih
missingFILMs
Altersfreigabe
FSK ab 16