HYGGE
Regie: Lena Fakler, Zarah Schrade | Deutschland 2026 | 96 Min. | FSK ab 12 | Dt.
In einer nahen Zukunft versinkt die Welt im Chaos. Nur an einem Ort ist noch alles in Ordnung: in der Reality-Show „Hygge“. Zusammen mit anderen Kandidat:innen führen Levi und ihre Partnerin Minu auf einer idyllischen Insel ein Leben als perfekte Kleinfamilie. Mit der Teilnahme will sich das Paar die Chance auf eine künstliche Befruchtung sichern. Während Minu im engen Korsett der Show gut funktioniert, kann sich Levi nur schwer anpassen. Als ihr eines Tages die Flucht gelingt, scheint es, als könne sie ihr Glück hinter dem Zaun finden. Doch die Produktion sieht alles.
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Regiekommentar
HYGGE ist eine Reality-TV-Show, die jeden Abend den Traum der perfekten, heteronormativen Kleinfamilie in die Köpfe von Menschen projiziert, die in einer Welt leben müssen, in der Ressourcenknappheit, Klimakrise und eine strenge Geburtenkontrolle herrschen. In einer Welt, in der sich niemand Kinder – oder einen alleinigen Versorger im klassischen Familienkonstrukt – leisten kann, klammern sich die Menschen an das Ideal von damals, als die Welt noch in Ordnung war.
HYGGE ist ein Kommentar auf unsere jetzige Welt, die näher dran ist an der dystopischen Near-Future Realität in HYGGE, als uns lieb ist. HYGGE ist ein Plädoyer für Solidarität und Gemeinschaft, für Community und Akzeptanz in einer spätkapitalistischen Welt, die sich genau wie Levi erst noch von neoliberalen Werten wie Wettkampf, Konkurrenz und Konsum befreien muss, um zu erkennen, dass sie der Lüge aufgesessen ist, Wachstum und Reichtum seien für alle da. Levi soll für uns einen Blick hinter den Zaun werfen, in der Hoffnung, dass ihr viele Menschen folgen.
Regie-Biographie

Lena Fakler - ©Swantje Bahnsen
Lena Fakler
Sie arbeitet als Drehbuchautorin und Regisseurin. Studium der Medienkulturwissenschaften und Deutschen Literatur sowie Drehbuch an der Hamburg Media School. HYGGE ist ihr Langfilm-Regiedebüt.
Filmografie

Zarah Schrade - ©Swantje Bahnsen
Zarah Schrade
Sie arbeitet als Autorin und als Regisseurin. Studium der Regie an der HFF München. Gemeinsam mit Matthias Thönnissen realisierte sie die ZDF-NEO Serien SCHLAFSCHAFE und AUFGESTAUT. Lena Fakler lernte sie in einem Writers Room kennen und es war Liebe auf den ersten Blick.




