ARCHIPELE DES HERZENS
Regie: Annika Gutsche | Deutschland 2025 | 70 Min. | Dt., Engl., Span., mit dt. UT
Auf einer kleinen Insel im Süden Patagoniens beginnt die Filmemacherin ein dokumentarisches Projekt über Klimaforschung. Dann wird sie Mutter und kommt nach drei Jahren mit ihrem Kind nach Patagonien zurück, um die Arbeit an dem Film fortzusetzen. Im Spannungsfeld zwischen Carearbeit und künstlerischer Praxis verschiebt sich der Fokus, geleitet von der Frage: Wie kann man weiter kreativ sein, während man mit den Rhythmen und Bedürfnissen eines anderen Lebewesens verbunden ist?
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Regiekommentar
Einen Film mit einem Kleinkind am buchstäblichen Ende der Welt zu drehen, mag kontraintuitiv wirken. Wer sich an diesem Kritikpunkt aufhängt, verkennt allerdings sowohl den Prozess des unabhängigen Filmemachens als auch die (unentbehrliche) Naivität, mit welcher man in die erste Elternschaft hineingeht. Ich mache nicht dort Kunst, wo es am besten geht oder über das Thema, was sich gut verkaufen lässt. Ich wende mich dem zu, wo es mich hinzieht. Ich interessiere mich vor allem dafür, was direkt bei mir stattfindet, und spüre den Zusammenhängen zum Gesamten nach.
Einen Film machen ist für mich im Wesentlichen eine mehrstufige Verhandlung von Distanzen zwischen Themen und zwischen Beteiligten. Ich mache Filme, weil ich Menschen ins Gespräch bringen möchte. Mit mir, mit einander und mit sich selber. ARCHIPELE DES HERZENS ist ein dankbarer Film dafür. Er wird von Eltern und Kinderlosen ganz unterschiedlich angeschaut, von kunstschaffenden Eltern wieder anders als von nicht-kunstschaffenden und öffnet so Raum für Dialog.
Regie-Biographie

Annika Gutsche - ©Annika Gutsche
Annika Gutsche
Geboren 1991 in Fulda. Sie studierte Medienkunst an der HfG Karlsruhe und Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Film an der HFBK Hamburg. Masterabschluss 2025. Sie war von 2015 bis 2020 Stipendiatin der Deutschen Studienstiftung und erhielt 2022 den Förderpreis der Stadt Kempten für ihre multimediale Installation „Zwischen Funken“.




