PILIJE
Regie: Samira Fux | Österreich 2025 | 77 Min. | Dt., Slowen., mit dt. UT
In Ferlach, einer kleinen Stadt in Kärnten, hat die Büchsenmacherei eine jahrhundertelange Tradition. Auch heute stellen noch viele Werkstätten luxuriöse Jagdwaffen für den Weltmarkt her. Vor dem Hintergrund einer Region, die von Konflikten um die beiden Alltagssprachen Slowenisch und Deutsch geprägt ist, entfalten sich unterschiedliche Erzählungen: über den Widerstandskampf der Partisan:innen, über die Zeit des Nationalsozialismus, über die Auswirkungen der Globalisierung – und die dunklen Erfahrungen der slowenischen ethnischen Minderheit.
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Regiekommentar
An der südlichen Grenze Österreichs bin ich aufgewachsen – in einer Region, die von Konflikten rund um die beiden Alltagssprachen Slowenisch und Deutsch geprägt ist. Auseinandersetzungen, die mich seit meiner Kindheit begleiten. Ein schweres Thema, von dem ich immer wieder Abstand nehme. Doch nach Jahren in Wien und Deutschland zieht es mich wieder in die Materie.
Eine umfassende Auseinandersetzung mit der ewigen Kärnten-Thematik scheint mir zu groß – wie anfangen, wie aufhören? Ich richte meinen Fokus auf einen Ort, an dem sich die slowenische Geschichte verdichtet, und suche über das hier allgegenwärtige Handwerk den Zugang zu den Menschen. Ich spreche mit Personen, die ich zuvor nicht kannte, die sowohl im Büchsenmacherhandwerk als auch im Slowenischen verwurzelt sind, über ihre Erfahrungen und ihre Vergangenheit.
Dabei entfalten sich viele Aspekte, die sich nur mit Hintergrundwissen erschließen. Ich selbst werde zum Teil des Films, führe durch die Erzählung und gebe den Kontext, damit auch Nicht-Kärntner:innen die Tragweite des Gesagten verstehen können.
Regie-Biographie

Samira Fux - ©Stefanie Hintersteiner
Samira Fux
Geboren 1991 in Kärnten/Koroška. Filmstudium an der Akademie der Bildenden Künste Wien und an der KHM in Köln bei Thomas Heise, Sophie Maintigneux, Tizza Covi und Emily Wardill. Sie lebt und arbeitet in Wien.




