NICHTS BLEIBT UND NICHTS VERSCHWINDET
Regie: Paul Sonntag | Deutschland 2025 | 79 Min. | Dt., Engl., Rumän., mit dt. UT
Eine Straßenecke in Berlin-Moabit verändert sich: Aus einem in die Jahre gekommenen Supermarkt wird eine Baustelle und schließlich ein Neubau. Regale werden eingeräumt, Wände abgerissen, Pause gemacht und Geld gezählt. Zwischen Kühlregal, Baugerüst und Sichtbeton überlagert der Film die Versionen des Ortes und lässt sie gleichzeitig stattfinden. Mal spielerisch, mal gespenstisch kommen dabei Wiederholungen zum Vorschein, wie Echos zwischen den Welten.
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Regiekommentar
Seit über 15 Jahren lebe ich zwei Hausnummern entfernt von dem Ort, der im Mittelpunkt dieses Films steht. In Berlin geboren und aufgewachsen, bin ich vertraut mit der Stadt, die an dieser Straßenecke verschwindet. Das, was nun Einzug hält, ist mir aus Kopenhagen, New York und Paris ebenso bekannt.
Mit NICHTS BLEIBT UND NICHTS VERSCHWINDET wollte ich den Zwischenmoment dokumentieren, in dem sich das eine über das andere legt. Gleichzeitig ist der Film auch der Versuch einer essayistischen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen der Arbeit am Ort, in der Absicht etwas sichtbar werden zu lassen: der Bezug von Menschen durch ihre Arbeit zu der Materialität ihrer Umgebung. Dabei eröffnet der Blick vor die eigene Haustür an Alltagsorte wie Supermarkt, Baustelle oder Neubau für mich wichtige Fragen: Welches Verhältnis haben wir zu unseren Arbeitsorten? Wie verändern wir ihn und er uns? Wann hört ein Ort auf, zu sein und wie entsteht ein neuer?
Regie-Biographie

Paul Sonntag - ©Katja Feldmeier
Paul Sonntag
Er absolvierte zunächst ein Studium der Architektur und Fotografie in New York, ehe er an der Filmakademie Baden-Württemberg Kamera und Dokumentarfilmregie studierte. Diplomabschluss 2025. Während seines Studiums war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und verbrachte Auslandssemester an der FAMU in Prag und der La FÉMIS in Paris. 2023 wurde er als "Talent in Progress" des Filmfestival Max Ophüls Preis ausgewählt und war Teil der CPH:DOX Academy+. Er arbeitet als Filmemacher und Kameraperson.




